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Voriges Kapitel Schädlinge und Krankheiten K.. Teil 1
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KRANKHEITEN Ko..Ku

 
Kohlblattlaus, Mehlige (Brevicoryne brassicae L.)
WIRT Kreuzblütler, Kohl, besonders Rotkohl
SCHADBILD Mehlige Blattbeschichtung, Blätter vom Rand her durch Saugwirkung
löffelartig abwärts gebogen, bucklig, gesprenkelt.
AUSSEHEN Dichte Kolonien von grünen,meist grau bewachsten und durch
Häutungsreste wie blauweiß bepuderten Läusen. Weibchen 2,1..2,4
mm groß.
BIOLOGIE Massenvermehrung bei trockener, warmer Witterung. Wechselnd
geschlechtlich und ungeschlechtlich erzeugte Generationen. Wirts-
wechselnd unter Kreuzblütlern. Überwinterung der Eier auf Samen-
pflanzen. Wintereiablage Anfang September. Ab Mai geflügelte
Läuse, im Jahr bis zu 7 Generationen. Virusüberträger.
VORBEUGUNG Bestand feucht halten. Schonung der Nützlinge wie Marienkäfer,
Florfliegenlarven, Schwebfliegenlarven, Schlupfwespen.
BEKÄMPFUNG Rechtzeitig - bereits ab Frühjahr - mit Rapsöl spritzen, früher
mit systemischen Mitteln, die die Nützlinge schonen (Bromophos).
Bekämpfungsrichtwert: "Befallen" ab 1 % der Pflanzen mit 1..10
Läusen, Bekämpfung bei 20 % befallenen Pflanzen, bei Herzbefall
schon ab 10 %.
[HILDENHAGEN, R.: Die Mehlige Kohlblattlaus, Gartenbaumagazin (1993) 5, 24-27]

Kohldrehherzmücke, Kräuselgallmücke (Contarinia nasturtii KIEFF.)
WIRT Kreuzblütler, Kopfkohlarten, Blumenkohl, Kohlrübe
SCHADBILD Die Larven zerstören die Herzblätter, was die Entwicklung von
Köpfen unmöglich macht. Drehhherzigkeit, Krümmung und Kräuselung
der Herzblätter. Schaden ab Mitte Juni sichtbar.
AUSSEHEN Etwa 1,5 mm lange , hell- bis gelbbraune Gallmücke mit breiten,
bunten Flügeln. Larven hellgelb, stark abgeplattet, vorn verjüngt.
Die Larven können springen.
BIOLOGIE Überwinterung als Larve. Flug ab Mitte Mai. Ein Weibchen legt bis
zu 100 Eier in Gruppen von je 15..20 Stück an die Stiele der Herz-
blätter. Normal sind drei Generationen, bei Bodenfeuchtigkeit und
Wärme bis zu fünf; dagegen gehen die Puppen bei Trockenheit ein.
Larvenschlupf nach drei Tagen. Die Larven saugen zuerst an den
Blattstielen, die sich verdicken und später verfaulen.
VORBEUGUNG Verwechslung mit Molybdänmangel möglich. Warnungen der Pflanzen-
schutzdienste beachten. Fruchtwechsel.
BEKÄMPFUNG Einige Tage nach der Pflanzung ab Ende Mai Bestand mit systemischen
Mitteln spritzen bis die Kopfbildung beginnt.

Kohlerdflöhe
WIRT Kreuzblütler, Kohljungpflanzen, Radies, Rettich, Raps
SCHADBILD Durchlöcherte Blätter, Loch- und Fensterfraß bis zum Total-
schaden
AUSSEHEN
- Blauseidener Kohlerdfloh (Phyllotreta nigripes F.)
Käfer 1,8..1,8 mm, glänzend blau und metallgrün, feinpunktiert.
Larve bis 6 mm, weißlich, schlank, brauner Kopf.
- Gelbstreifiger Kohlerdfloh (Phyllotreta nemorum L.)
1,5..2,5 mm lang, schwarz, gelber Längsstreifen auf den Flügel-
decken. Ockergelbe Larve, 6 mm, schwarzer Kopf.
- Gewelltstreifiger Kohlerdfloh (Phyllotreta undulata (KUTSCHERA))
1,5..2,5 mm, schwarz, mit gelben, gewellten Streifen auf den
Flügeldecken. Larve 4..5 mm, weißlichgrau, schwarzer Kopf.
- Gemeiner Kohlerdfloh (Phyllotreta cruciferae GOEZE)
1,7..2,6 mm, schwarz. Larve 5 mm, weißlich, brauner Kopf.
- Schwarzer Kohlerdfloh (Phyllotreta atra F.)
1,7..2,6 mm, schwarz, kräftig punktierte Flügeldecken. Larve
5 mm, weißlich, schlank, brauner Kopf.
BIOLOGIE Fraß durch Käfer ab April bei wärmerer Witterung. Eiablage
in den Boden ab Mai. Larvenfraß ohne Bedeutung. Im Sommer kein
Fraß durch Käfer mehr. Die Kohlerdflöhe lieben Trockenheit und
Wärme.
VORBEUGUNG Saatgutinkrustierung. Boden feucht halten. Mit Staub, Ruß oder
Holzasche bedeckte Blätter werden verschont. Gut düngen, damit
die Pflanzen "den Schädlingen aus den Zähnen wachsen"
BEKÄMPFUNG Beim ersten Auftreten schon spritzen (Carbaryl)

Kohlfliege, Große, Rettichfliege (Phorbia floralis FALL.)
Kohlfliege, Kleine (Phorbia brassicae BOUCHÉ)
WIRT Kopfkohl, Blumenkohl, Chinakohl, Rosenkohl, Kohlrüben, Rettich,
Radies, Raps, Meerrettich, Hirtentäschel u.a. Kreuzblütler
SCHADBILD Fraß an den Wurzeln der Kohlgewächse, aber auch oberirdischer
Fraß der Larven vorwiegend an Blattmittelrippen vom Spätsommer
bis zum Herbst. Blätter werden gelb- bis bleigrau (Blumenkohl).
AUSSEHEN Fliege 6 mm lang, schlank, Männchen aschgrau, Weibchen gräulich-
gelb. Maden schlank, keulenförmig, vorn verjüngt, 8 mm lang.
Tönnchenpuppen.
BIOLOGIE Überwinterung als Puppe. Eine Woche nach dem Schlupf (Ende April
bis Mitte Mai, zur Rosskastanienblüte) erfolgt die erste Eiablage
an Stengel oder auf die Erde, 100 Eier pro Weibchen. Flugzeit der
1. Generation 24 Tage, der 2. 37 Tage, der 3. im Spätsommer 26 Tage.
Nach 3..8 Tagen Larvenschlupf, die Larven brauchen 2..3 Wochen
zur Entwicklung.
VORBEUGUNG Saatgutinkrustierung bzw. Bodenstreumittel (Chlorpyrifos, früher
Bromophos, Lindan). Quartier immer
feucht halten. Reichliche Kali-Versorgung. Kohl erst nach Ross-
kastanienblüte pflanzen, wenn doch vorher, mulchen. Abdeckung mit
Gemüsefliegennetz oder Vlies (Vlies wird leicht zu warm!). Misch-
kultur mit Tomaten, Möhren, Bohnen, Erbsen, Pfefferminze. Kein
frischer Mist zur Düngung.
BEKÄMPFUNG Schadschwelle 5 % der Pflanzen mit 3 und mehr Eiern.
Befallene Pflanzen herausziehen und vernichten. (Spritzung mit
Dimethoat, Karenzzeit!)

Kohlgallenrüssler (Ceutorrhynchus pleurostigma MARSH.)
WIRT Kohljungpflanzen, besonders Rotkohl. Weniger an Radies, Rettich
und Raps
SCHADBILD Der Larvenfraß verursacht knollige Auswüchse am Wurzelhals, aber
nicht an den Wurzeln selbst. In den erbsengroßen Gallen befinden
sich die Larven. An einer Pflanze bis zu 20 Gallen.
AUSSEHEN Grauschwarzer Rüsselkäfer, 2..3 mm lang. Die Larve ist bis 5 mm
lang, weißlich, fußlos, gekrümmt, dunkelköpfig.
BIOLOGIE Der Käfer legt seine Eier in das Innere des Wurzelhalses. Normal
ist eine Generation im Jahr, aber es gibt zwei unterschiedliche
Entwicklungsstämme: Der Frühjahrsstamm findet sich von März bis
Mai an den Kreuzblütlern, die Eiablage erfolgt von Mai bis Juni.
Der Sommerstammkommt etwas später und sucht nur Winterraps auf.
VORBEUGUNG Saatgutinkrustierung. Nur gesunde Pflanzen setzen, andernfalls
die Gallen vorher abkneifen. Angießen mit Insektizid (Lindan).
Fruchtwechsel.
BEKÄMPFUNG Befallene Kohlstrünke verbrennen, nicht auf den Kompost bringen!

Kohlhernie, Kropfkrankheit (Plasmodiophora brassicae WOR.)
WIRT Kreuzblütler; Kohlarten, Kohlrabi, Rettich, Radies, Unkräuter
SCHADBILD Knollige bis faustgroße, rauhe, schorfige Wucherungen an den
Wurzeln. Befallene Pflanzen welken bei Sonnenschein, Wachstums-
stockungen, Blätter vergilben und fallen ab. Wucherungen faulen
und zerfallen, wobei Sporen frei werden.
BIOLOGIE Der Urpilz bleibt im Boden bis zu 15 Jahren infektionstüchtig.
Verbreitung durch Stalldung und zusätzlich durch infiziertes
Gerät.
VORBEUGUNG Boden für die Jungpflanzenanzucht entseuchen bzw. dämpfen (30 min
über 60 °C). Anbaupause mindestens 4 Jahre für alle Kreuzblütler.
Im Jahr nach dem Auftreten starke organische Düngung, die die
Sporen zum Keimen anregen soll. Da kein Wirt vorhanden ist, ster-
ben sie ab. Kartoffelanbau, gut bewässert. Im Jahr vor dem
nächsten Kohlanbau wird stark gekalkt. Kreuzblütige Unkräuter
ständig bekämpfen. Boden dränieren.
BEKÄMPFUNG Keine direkte Bekämpfung möglich. Befallene Pflanzen verbrennen,
keinesfalls auf den Kompost.

Kohlmotte, Kohlschabe (Plutella maculipennis CURT.; Plutella xylostella)
WIRT Kreuzblütler, besonders Blumenkohl, Brokkoli, Meerrettich
SCHADBILD Fensterfraß an der Unterseite der Blätter, wobei die Oberhaut
erhalten bleibt. Minen. Fraß an der Blume. Besonders eklig in
Brokkoli, weil die Raupen eine Tarnfarbe haben.
AUSSEHEN Grüngraue Raupen von 7..10 mm Länge, 8 Beinpaare. Der Falter ist
7 mm lang, Spannweite bis 17 mm, grau bis braun.
BIOLOGIE Überwinterung als Puppe, Flug ab Mai, 200 Eier pro Weibchen,
nachtaktiv. Nach einer Fraßzeit von 3..4 Wochen verpuppen sich
die Raupen in einem Gespinst an der Unterseite der Blätter.
Drei Generationen im Jahr (Mitte Mai, Juli, August).
VORBEUGUNG Gute Pflege der Bestände. Kopfdüngung. Lichtfallen zur Kontrolle.
BEKÄMPFUNG Spritzen zu den Zeitpunkten des Auftretens (Anfang und Ende Juni
und Ende August bis Mitte September) (Dimethoat, Tribuphon, Di-
chlorvos, Bromophos, Trichlorfon)

Kohlrübenblattwespe, Rübsenblattwespe (Athalia rosae L.; A. colibri CHRIST.)
WIRT Kohlarten, Kohlrüben, Rübsen, Raps, Senf und andere Kreuzblütler
SCHADBILD Halbkreisförmig ausgefressene Taschen an den Blatträndern bis
zum Kahlfraß
AUSSEHEN Wespe wie alle Pflanzenwespen ohne Wespentaille, Weibchen mit
sägeartigem Legestachel. Raupen bis 16 mm lang, grünlichgrau
bis schwarz, orangefarbene oder schwarze Zeichnung.
BIOLOGIE Überwinterung im Erdkokon, Schlupf erst über 20 °C in 5 cm Tiefe
(Mai). Ein Weibchen legt 200..300 Eier ab. Eine 2. Generation
erscheint von Juli bis August.
BEKÄMPFUNG Spritzen gegen die Junglarven (Carbaryl, Parathion-Methyl)

Kohltriebrüssler
WIRT Kohlarten, Kohlrabi, Raps
SCHADBILD Fraß im Stengelinnern, Stengel platzt auf. Kopfbildung bei
Kopfkohl unterbleibt, Herzlosigkeit, Drehherz. Bei Kohlrabi un-
ansehnliche kleine Knollen.
AUSSEHEN
- Großer Kohltriebrüssler (Ceutorrhynchus napi GYLLH.)
3..4 mm großer Rüsselkäfer. Larven 6..8 mm lang, gekrümmt, gelb-
lichweiß.
- Gefleckter Kohltriebrüssler (Ceutorrhynchus quadridens PANZ.)
Rüsselkäfer 2,5..3 mm groß, dunkler als der Große K.
BIOLOGIE Käfer überwintert in Erdkokons. Flugzeit des Käfers Anfang April
bis Mai, Eiablage bis Mitte Juni an angestochene Triebe und
Mittelrippen der Blätter. Die Larven schlüpfen nach 10 Tagen und
zerfressen das Herz
VORBEUGUNG Jungpflanzen gut abhärten, nach dem Auspflanzen mit einem Insek-
tizid angießen. Befallskontrollen durch gelbe Schalen.
BEKÄMPFUNG Während der Flugzeit spritzen; Schadschwelle 0,5 % befallene
Pflanzen zur Zeit der Larvenentwicklung.

Kohlvirosen
- Blumenkohlmosaik siehe dort
- Kohlschwarzringfleckigkeit, KoSRV
WIRT Mehr als 40 Arten (Kreuzblütler, Melde, Mohn)
SCHADBILD Schwarze, eingesunkene, nekrotische Ringe bzw. Streifen auf
Blättern und Stengeln. Blattfall.
BIOLOGIE Übertragen durch Blattläuse, mechanisch.
VORBEUGUNG Anbauisolierung. Blattlausbekämpfung

Kohlweißling
WIRT Kreuzblütler
SCHADBILD Kahlfraß an den Blättern durch auffällige Raupen
AUSSEHEN
(1) Großer Kohlweißling (Pieris brassica L.)
Weißer Falter mit schwarzem Fleck auf den Flügeln, Spannweite
55..60 mm. Raupen bis 40 mm lang, grüngelb mit schwarzem Muster.
(2) Kleiner Kohlweißling (Pieris napi L.)
Spannweite 40..50 mm
(3) Baumweißling (Pieris rapae L.)
BIOLOGIE Überwinterung als Puppe an Bäumen, Zäunen usw., Schlupf Ende
April bis Mitte Mai. Raupenschlupf ein bis zwei Wochen nach der
Eiablage. Die erste Generation frisst an wildwachsenden Kreuz-
blütlern, die zweite dann an den Kohlarten.
VORBEUGUNG Beseitigung kreuzblütiger Unkräuter. Schonung von Schlupfwespen-
larven (Apanteles glomeratus). Spritzen der Kohlpflanzen mit
Wermutbrühe vor der Eiablage. Mischkultur mit abschreckenden
Pflanzen wie Dill, Salbei, Rosmarin, Thymian, Pfefferminze, Bei-
fuß, Tomaten, Sellerie, Ringelblume.
BEKÄMPFUNG Zerdrücken der gelben Eigelege auf den Blattunterseiten. Sprit-
zungen gegen die Jungraupen (Entobakterien-Aufschwemmungen, Bacil-
lus thuringiensis)

Kohlzystenälchen (Heterodera cruciferae FRANKLIN)
WIRT Kohlarten, Kohlrübe, Kreuzblütler
SCHADBILD Kümmerwuchs, starke Verzweigung der Wurzeln. An den Wurzeln sehr
kleine, bräunliche Zysten.
VORBEUGUNG Anbaupausen für Kreuzblütler einhalten, Unkrautbekämpfung.
An den Wurzeln haftende Erde noch am Standort entfernen und da
lassen.

Korkwurzelkrankheit (Pyrenochaeta lycopersici)
WIRT Tomate, Paprika, Eierfrucht, Schwarzer Nachtschatten, Stechapfel,
Tabak; symptomlose Überhälter: Gurke, Melone, Erdbeere, Erbse,
Bohne, Wicke, Chrysantheme
SCHADBILD Etwa nach der Hälfte der Kulturzeit schlappen die Pflanzen bei
warmer Witterung. Oberirdisch weiter keine Merkmale. Gegen Ende
der Kulturzeit sind die Wurzeln verdickt, braun, mit korkigen,
längs aufgerissenen Partien und abgestorbenen Seitenwurzeln. Auf
feuchten Böden sind Sekundärschädlinge zu erwarten. Kleinfrüchtig-
keit.
VORBEUGUNG Gleichmäßige Wasserversorgung, Anhäufeln und Bodenbedeckung mit
Torf oder Stalldung. Unter Glas Boden entseuchen (Dazomet, Chlor-
pikrin (sehr giftig)). Veredlung auf resistente Unterlagen.
Genügend große Pflanztöpfe mit gesunder Erde. Bodenbedeckung mit
Folie. Fruchtwechsel. Ausreichend kalken.

Kragenfäule, Lederfäule, Fruchtfäule (Phytophthora cactorum (LEB.et COHN)
SCHROET.
)
WIRT Obstarten, besonders Apfel, Erdbeere (siehe Lederfäule)
SCHADBILD Blauviolette Verfärbung der Rinde über der Veredlungsstelle im
Sommer, Rinde wird dann braun und fault. Stämme blasig aufge-
trieben, während die Unterlagen meist verschont bleiben.
Erdbeeren werden lederig, zäh und braun.
VORBEUGUNG Zwischenveredlungen mit resistentem Material. Fallobst ent-
fernen. Schnitt von Dezember bis März (April), aber nicht von
Mai bis September.
BEKÄMPFUNG Mehrfaches Abspritzen der Stämme mit Kupferoxychlorid bzw.
Kupferkalkbrühe vom Austrieb an.

Krätzeälchen (Ditylenchus destructor)
WIRT Rhabarber, Möhre, Dahlie, Iris und andere Zierpflanzen
in Zwiebeln, Knollen, Rhizomen

Kräuselkrankheit, Kräuselmosaikkrankheit, Kohlrübenvirus (Savoia napi)
WIRT Kohlrübe (an Spinat und Betarübe tritt ein anderes Virus auf)
SCHADBILD Vor allem an Jungblättern blasige Auftreibungen, helleres Grün,
grünkohlartig gekräuselt. Erkrankte Blätter fallen beizeiten ab.
VORBEUGUNG Kohlrübe nicht neben Winterölfrüchten anbauen. Bekämpfung der
Überträger (Blattläuse, Rübenblattwanze)

Kräuselkrankheit, Pfirsichkräuselkrankheit (Erreger Taphrina deformans)
WIRT Pfirsich
BIOLOGIE Infektion während des Austriebes in den Knospenschuppen. Feuchtes
Wetter während des Laubaustriebes befördert den Befall. Weißliche
Pilzsporenlager ab Ende Mai auf der Oberseite der gekräuselten
Blätter.
SCHADBILD Buckelartig und verdickt gekräuselte Blätter, hellgrün oder
rötlich verfärbt, reifartiger Überzug im Frühjahr. Abfallen der
Blätter im Frühsommer. Der zweite Austrieb reift schlecht aus,
Frostempfindlichkeit, Gummifluss.
VORBEUGUNG Resistente sorten. Schnitt befallener Triebspitzen bis Mitte Mai.
Ausgewogene Düngung.
BEKÄMPFUNG Zum Knospenschwellen spritzen (Kupferoxychlorid, Dichlofluanid),
oft schon im Februar; Wiederholung im Herbst nach dem Laubfall.

Kräuselmilben, Akarose (Epitrimerus vitis NAL., Phyllocoptes vitis NAL.,
Phyllocoptes viticulus PANT.
)
WIRT Weinrebe
SCHADBILD Einzelne Augen bleiben beim Austrieb stecken. Junge Triebe mit
Kümmerwuchs, gestaucht, besenartig. Blätter löffelartig gekrümmt,
reißen ein und kräuseln. Einstichstellen mit sternartigem Hof.
Vertrocknen und Abfallen der Gescheine. Hauptsymptom Ende Juni
bis Anfang August.
BIOLOGIE Überwinterung der Weibchen an den Übergängen von mehr- zu ein-
jährigem Holz. Größe 0,15 mm. 3..4 Generationen im Jahr.
Hauptvermehrung Mai bis August.
VORBEUGUNG Im Winter befallenes Holz abschneiden und verbrennen. Anschließend
Winterspritzung.
BEKÄMPFUNG Nach dem Austrieb Spritzung mit Netzschwefel, bei sichtbarem Befall
im Sommer mit Fenazox.

Kraut- und Knollenfäule siehe Braunfäule

Krötenhautkrankheit (Err. Cytospora leucostoma SACC.)
WIRT Süßkirsche, Pfirsich, Aprikose
SCHADBILD Rindenbrand, schlagartiges Absterben einzelner Triebe und Äste,
an denen mumifizierte Früchte und Blätter hängen.
VORBEUGUNG Befallskontrollen. Blattfallspritzungen mit Kupfermitteln.
Schnitt April bis August, nicht von September bis Dezember.
Wundverschluss nach Schnitt. Anbau widerstandsfähiger Sorten.
BEKÄMPFUNG Ausschneiden und Verbrennen der befallenen Äste. Rodung.

Kreuzdornlaus (Aphis nasturtii KALTENBACH)
WIRT Kreuzdorn als Winter- und Hauptwirt, Sommerwirte sind zahlreich,
z.B. Dahlie, Kartoffel, Brunnenkresse, Sumpfkresse, Knöterich
AUSSEHEN Grünlichgelb, viele Tiere zitronengelb, an Winterwirten 0,9..1,8
mm lang, an Sommerwirten bis 2,3 mm, kugelig bis halbkugelig,
Antennen über Mitte der hinteren Hinterleibshälfte

Kupferstecher siehe Borkenkäfer

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