Zurück zur Startseite
Voriges Kapitel Nützlinge von I..R
Folgendes Kapitel Agrochemikalien A..
PDF lesen

NÜTZLINGE S..Z

 
Schlupfwespen, in Mitteleuropa etwa 3000 Arten, z.B.
(1) Apanteles glomeratus
Die Wespe ist etwa 3 mm groß, schlank, mit langem Legebohrer. Sie legt
ca. 20 Eier in schlüpfende Raupen (u.a. Kohlweißling). Die Larven fressen
ihren Wirt allmählich aus und nehmen gelegentlich auch Blattläuse zu sich.
(2) Encarsia formosa GAHAN
wird zur Bekämpfung der Weißen Fliege unter Glas und Folie gezüchtet.
Sie ist 1 mm groß, bräunlichgelb. Ein Weibchen legt 50 Eier.
Pro Tomatenpflanze wird eine Wespe vorgesehen. Die Aussetzung wird zwei-
bis dreimal im Abstand von je 10 Tagen wiederholt. Zu starker Befall wird
von der Schlupfwespe nicht beherrscht, der Bekämpfungserfolg liegt bei
75 % bei wenigen Schädlingen, 45 % bei mehr als 25 Larven je m².
Die Schlupfwespen werden bei Anwendung systemischer Insektizide geschont
(noch schonender sind natürlich keinerlei Insektizide).

Schwebfliegen, in Mitteleuropa 300 Arten, z.B.
(1) Dickkopfschwebfliege, Weiße (Scaevia pyrastri)
(2) Feldschwebfliege, Gemeine (Metasyrphus corollae)
(3) Gartenschwebfliege, Gemeine (Syrphus ribesii)
(4) Gartenschwebfliege, Kleine (Syrphus vitripennis)
(5) Mondfleck-Feldschwebfliege (Metasyrphus luniger)
(6) Parkschwebfliege, Gemeine (Episyrphus balteatus)
(7) Stiftschwebfliege, Gemeine (Sphaerophoria scripta) [1]
Die Schwebfliegen sind bis 15 mm große Insekten, auffallend wespenähnlich
gefärbt, auch hummelähnlich. Gewandte Flieger, die einige Zeit an einer Stelle
schweben. Larven meist tropfen- oder birnenförmig. Manche Arten haben 2..3
Generationen im Jahr. Eine Schwebfliegenlarve vernichtet täglich bis zu 500
Blattläuse. Die Nachkommenschaft einer einzigen Fliege kann in einer Genera-
tion 27000 Läuse fressen.
Zugleich sind die Schwebfliegen neben Bienen und Hummeln die bedeutendsten
Bestäuber, zumal sie ziemlich blütenstet sind. Systemische Insektizide lassen
die Schwebfliegen am Leben.
[1] SCHRAMEYER, K.: Viele Blattlaus-Gegner können im Gewächshaus spontan auf-
treten, Gartenbaumagazin (1993) 5, 16-18

Spinnen, heimisch 800..1600 Arten, weltweit etwa 30000 Arten
Sie sind keine Insekten! Auf die Beschreibung einzelner Arten muss verzichtet
werden. Spinnen verzehren nur lebende Beute, Insekten, Fliegen, Mücken, Blatt-
läuse, Springschwänze, Asseln, Gallmücken, Blattwespen, etwa 2 g pro Spinne
und Jahr (oder pro Hektar Feld 2 kg im Jahr, im Wald bis 200 kg Beute/ha*a).
Auf einem Quadratmeter Waldboden befinden sich 50..200 Spinnen, die Schmet-
terlingspopulationen um 5 % reduzieren. Netzbauende Spinnen fangen haupt-
sächlich Pflanzenschädlinge, die langsamer fliegen, längere Beine und Flügel
haben; zwei- bis dreimal häufiger als Blütenbestäuber, räuberische oder
parasitierende Insekten.
Bild Radnetz
Weberknechte (Opiliones) bilden neben den Webespinnen (Araneae) eine eigene
Ordnung. Sie ernähren sich von modernden Stoffen, toten und lebenden, langsa-
men Insekten, Milben, Spinnen und sogar von kleinen Schnecken.

Spitzmäuse, u.a.
(1) Feldspitzmaus (Crocidura leucodon HERMANN)
(2) Gartenspitzmaus (Crocidura suaveolens PALLAS)
(3) Hausspitzmaus (Crocidura russula HERMANN)
(4) Waldspitzmaus (Sorex asaneus L.)
(5) Wasserspitzmaus, Große (Neomys fodicus PENNANT)
(6) Zwergspitzmaus (Sorex minutus L.)
Die Spitzmäuse sind keine Mäuse, so dass man besser von Spitzrüsslern spricht.
Sie haben eine spitze, rüsselartige Schnauze, kleine Ohren, kleine Augen.
Dichtes Fell, auf dem Rücken dunkel, Bauch hellbraun. 2..6 g schwer. Einzel-
gänger, dämmerungs- und nachtaktiv. Die Nahrung besteht aus Insekten, Spinnen-
tieren, Schnecken, Würmern, Kleinsäuger (andere Jungmäuse). Sie fressen täg-
lich bis zum Doppelten der eigenen Körpermasse. Sie werden oft von Katzen er-
legt, aber nicht gefressen.
[1] GUTJAHR, A.: "Mäuse, die keine sind", Neue Deutsche Gartenzeitung (1991)
24,6

Tausendfüßer
(1) Hundertfüßer umfassen 2800 Arten. Sie sind flinke Räuber, die Blatt-
läuse, Springschwänze, Würmer u.a. fangen, mit Gift lähmen und aussaugen.
Manche schädigen allerdings auch durch den Fraß an Pflanzen sowie durch
Dezimierung der Regenwürmer.
Sie sind rund 4 cm lang, der schlanke Körper besteht aus 15..185 Segmenten
(Körperringe) mit je einem Beinpaar.
[FORTMANN, M.: Das große Kosmosbuch der Nützlinge, Franckh-Kosmos Stutt-
gart, 2. Aufl. 2000]

Vögel
Als Nützlinge im Garten sind vor allem die Singvögel anzusprechen, deren
Hauptnahrung Insekten sind, von denen sie in der Brutaufzuchtzeit täglich bis
zum Doppelten ihrer Körpermasse aufnehmen.

1. Bereitstellung von Nistgelegenheiten im Garten

1.1. Höhlenbrüter
wie Kohlmeise, Blaumeise, Gartenrotschwanz, Trauerschnäpper, Star, Klei-
ber, Wendehals, Sperlinge, Waldbaumläufer, Gartenbaumläufer, Steinkauz,
Waldkauz.
Für die Höhlenbrüter stellt man Nistkästen bereit. Diese können aus 20 mm
dicken Brettern (innen ungehobelt, rauh) oder Holzbeton gebaut sein.
Zur Konservierung wird das Holz mit einem umweltfreundlichen Mittel gestri-
chen, das Dach mit Dachpappe dicht abgedeckt. Eine herausnehmbare Vorder-
wand erleichtert die Reinigung. Das Flugloch zeige nach Süden bis Osten.

Maße für verschiedene Nistkästen Bild Nistkasten
Breite Tiefe Höhe Flugloch- Anbringungs- Brutvogelart
innen in mm durchmesser höhe in m
130 130 200 26..34 1.. 4 Meisen, Gartenrotschwanz,
Trauerschnäpper, Kleiber
Wendehals
150 150 250 60 2 Wiedehopf
250 250 350 100 über 5 Blauracke, Steinkauz
über 15 Turmfalke
300 300 400 130 über 5 Waldkauz
2..10 Schellente, Gänsesäger

Der Dachüberstand soll 50 mm haben. Das Flugloch befindet sich etwa
30 mm unter dem oberen Rand. Mit einem Bügel aus 4 mm dicken Draht vor
dem Flugloch schafft man einen Marderschutz.

1.2 Nischenbrüter
wie Hausrotschwanz, Grauschnäpper, Bachstelze
Bereitstellung von Halbhöhlen, die innen einen Würfel mit der Kanten-
länge von 110 mm darstellen. Die Vorderwand reicht nur etwa bis zur Hälf-
te der Höhe (ein 45 mm hoher Schlitz über die volle Breite). Halbhöhlen
bringt man regengeschützt unter einem Dachvorsprung an.
Bild Halbhöhle

1.3 Freibrüter
wie Amsel, Buchfink, Gartenspötter, Grasmücken, Grünfink, Hänfling,
Heckenbraunelle, Laubsänger, Nachtigall, Neuntöter, Pirol, Rotkehlchen,
Singdrossel, Stieglitz, Zaunkönig

Nistquirl
Geeignete Sträucher (Schneebeere, Spiräe, Heckenkirsche, Pfeifenstrauch,
Flieder, Liguster u.a.) werden Ende April bis Anfang Mai in schon belaub-
tem Zustand in 1..2 m Höhe mit Draht, Bindfaden oder Weidenruten zusammen-
gebunden.
Bild Nistquirl

Nistbusch
An einem Baum oder auch nur einem Pfahl werden in etwa 1,5 m Höhe
0,4..0,6 m lange Kiefernzweige angebunden.
Bild Nistbusch

Nisttasche
0,8 m langes Birkenreisig, Ginsterreisig o.ä. wird in 1,5 m Höhe als
Tasche an einen Baum gebunden. Der Stamm sollte wie auch bei dem Nist-
busch mit einem Schutzring gegen kletternde Katzen versehen werden.

Reisigpyramide, Reisighaufen
eigenen sich wegen ihres "unordentlichen" Aussehens mehr für große Gärten.
Vielfach werden die Abfallhaufen aus Winterschutzreisig angenommen. Wer
diese Nutzung durch Vögel nicht wünscht, muss also beizeiten (Ende Feb-
ruar) diese Haufen wegräumen, sofern kein Igel drunter schlummert.

Bei allen künstlichen Nisthilfen achte man auf Wetterschutz, indem die
wetterabgewandte Seite der Bäume oder Gebäude zur Befestigung herausge-
sucht wird. Gleichartige Nistgelegenheiten sollen mindestens 10..20 m
Abstand voneinander haben, damit sich die Brutpaare nicht gegenseitig
stören. 1..2 Nistkästen je 1000 m² Fläche werden als ausreichend erachtet.
Ferner richte man die Nistgelegenheiten nicht zu sehr in der Nähe der
Winterfutterplätze ein: Die Vögel erinnern sich an den hektischen Be-
trieb und meiden die Stelle zum Brüten.

2. Fürsorge im Sommer
Zum Vogelschutz in der warmen Jahreszeit gehört die Bereitstellung von
Trink- und Badewasser. Als Tränken eignen sich flache Schalen aus Beton
oder Kunststoff oder folienausgelegte flache Erdgruben, auch einfache
Plastverpackungen von Tortenböden werden sehr gern angenommen, wie meine
Frau ausprobiert hatte. Die Tränken werden mit ein paar Klettersteinen
oder Stäben versehen. Der Abstand zu Büschen und Sträuchern muss mindes-
tens 2 m betragen, damit sich nicht Katzen unbemerkt anschleichen können.
Das Wasser ist täglich zu erneuern, damit keine Krankheiten übertragen
werden.
Regentonnen und Becken sind abzudecken oder wenigstens mit einem schwim-
menden Brettchen zu versehen, da sonst die Vögel ertrinken können.
Selbstverständlich muss man vor unumgänglichen Spritzungen mit Pflanzen-
schutzmitteln Nester und Tränken abdecken.

3. Winterfütterung
Wichtig ist eine witterungsgeschützte Stelle unter einem Dach oder Futter-
häuschen, die es in vielen Ausführungen gibt. Die Futterstelle ist regel-
mäßig bis 9:00 Uhr täglich zu beschicken, sofern keine automatische Füt-
terungseinrichtung installiert wurde.
Unbedingt zu füttern ist unter -5 °C und bei Schneefall, wenn man einmal
mit der Fütterung begonnen hat und sich die Vögel auf die Zusatznahrung
eingestellt haben. Man halte sich vor Augen, dass eine Meise pro Nacht
5..10 % ihres Körpergewichts verliert.
Während Körnerfutter für sich im Häuschen oder einer Futterkanne verab-
reicht wird, richtet man Weichfutterstellen am Boden (Schnee weggeräumt
oder unter einem Schutzdach, 30 cm darüber, ein).
(Im Winter 1998/99 hatte ich vier Stellen im Garten eingerichtet, damit
die konkurrierenden Amseln sich die Apfelstücke nicht gegenseitig streitig
machen konnten; ausgangs des Winters fanden sich sechs Amseln ein. Ich
wurde belohnt: Am 28. Februar, als noch kein Reviergesang irgendeinen
Vogels zu hören war, ließ sich ein Amselhahn vernehmen - ganz, ganz leise,
so dass nur ich es in 1,5 m Entfernung hören konnte, ein vollständiger,
sauberer und klarer Gesang mit vielen Strophen. Dieser Hahn hatte sich als
Revierinhaber in meinem Garten durchgesetzt und zwei Bruten durchgebracht.)
Die Winterfütterung muss man, einmal begonnen, bis Ende April durchführen,
weil erst danach genügend Insekten für die Brut ins Freie kommen.
Wasser darf man im Winter nicht anbieten, da die Vögel zu leicht zum Baden
verführt werden. Mehrere Futterstellen verringern die Gefahr von Infek-
tionen und die Verdrängung (wenn man einmal gesehen hat, wie eine Wachol-
derdrossel "ihren" Futterplatz erbittert verteidigt) und minimieren den
erforderlichen Futtereinsatz.
Leider werden durch wahllose Fütterung nur die ohnehin robusten Arten
ernährt (Sperlinge (obwohl die zur Aufzucht der Jungen auch zu 80 % In-
sekten eintragen), Amseln, Meisen, Grünfinken). Eine gezielte Fütterung
ist besser: So wird vielleicht das Gras an bestimmten Stellen nicht ge-
mäht, von den Samenständen ernähren sich dann Zeisige usw.

Futtersortimente
Körner: Getreide, Schrot, Haferflocken, Druschabfälle für Finken, Ammern,
Lerchen, (Sperlinge)
Weichfutter: Getrocknete Wildfrüchte, Beeren von Eberesche, Holunder,
Weißdorn, Wacholder, Schneebeeren, Ameisenpuppen, gehacktes, ungewürztes
Fleisch, Apfelstücke für Bergfink, Braunelle, Drosseln, Amseln, Rot-
kehlchen, Zaunkönig, Zeisig.
Nie: Brot, Kartoffeln, Küchenabfälle!
Ölhaltige Samen: Sonnenblume, Hanf, Lein, Mohn, Kerne von Obst, Gurke,
Melone, Kürbis, Bucheckern, gehackte Nüsse, Rindertalg, ungesalzene
Speckschwarte für Meisen, Kleiber und Spechte.
Für die robusten Meisen kann man die Futtermasse selbst zubereiten und
in Ringe oder Knödel formen, eine Beispielmischung:
12 % ganze Hanfsamen, 12 % gebrochene Hanfsamen, 4 % Mohn, 3 % weiße
Hirse, 3 % Sonnenblumenkerne, 4 % getrocknete Holunderbeeren, 2 %
Ameisenpuppen, mit 60 % salzfreiem Rindertalg oder Kokosfett verkneten.
Futterbeutel: Ein nicht zu engmaschiges Netz wird mit entschalten
Nüssen gefüllt und aufgehängt.
Kompostfütterung: Die wetterabgewandte Seite des Komposthaufens wird steil
mit dem Spaten angestochen, die Schräge wird durch ein Dach aus Schilf-
matten oder ähnlichem vor Schnee geschützt. Diese Futterstelle wird
hauptsächlich von Weichfutterfressern wie Amseln regelrecht in Beschlag
gelegt, die sich zu etwa 60 % von Regenwürmern ernähren.

Auch im Winter brüten Vögel je nach Nahrungsangebot:
Der Fichtenkreuzschnabel baut sein Nest im Dezember hoch in Fichten; der
Waldkauz ab Januar, Kolkraben ab Ende Februar, eventuell auch Amsel,
Graureiher, Saatkrähen. Brut ab März (Nestbau ab Februar) bei Kormoran,
Schleiereule, Waldohreule, Stockente, Schwanzmeise, Wintergoldhähnchen,
Kiebitz. [5]
Die Zugvögel kehren in folgender Reihenfolge zurück
Schwalben (2001 Ende Februar!), dann Singdrossel, Bachstelze, Steinschmät-
zer, Uferschwalbe.
Teilzieher, von denen einige Exemplare hierbleiben, sind Buchfink, Stare,
Kohlmeisen.

4. Arbeitskalender
Januar: Fütterung besonders bei Rauhreif, Glatteis, Schnee. Kein Wasser
aufstellen, da badende Vögel erfrieren.
Februar: Fütterung. Reisighaufen jetzt entfernen oder bis zum Spätsommer
liegen lassen. Wer eine Scheune hat: Brutbrett für Eulen anbringen,
Lukengiebel ganzjährig offen lassen.
März: Bis Mitte des Monats alte Nester entfernen; spätestens jetzt Nist-
kästen und Halbhöhlen anbringen, da Ende März die Revierwahl beendet
wird. Sitzkrücken für Greifvögel an Feldrainen aufstellen. Fütterung
je nach Witterung.
April: Katzen nicht streunen lassen. Schutzringe an Bäumen gegen kletternde
Katzen anbringen.
Mai: Anfang des Monats Nistquirle, Nisttaschen und Nistbüsche binden.
Zur Mitte der Monate Mai, Juni, Juli Nistgelegenheiten auf Besatz durch
Wespen, Mäuse, Sperlinge kontrollieren. Hornissen lässt man unbehelligt.
Wasser in Tränken laufend erneuern.
Juni: Der Heckenschnitt von Laubholzhecken wird nur vorgenommen, wenn
dadurch keine besetzten Nester freigelegt werden.
September: Nistkästen und Halbhöhlen reinigen, Nistquirle lösen. Alte
Nester samt Ungeziefer verbrennen, sie werden sowieso nicht wieder
angenommen. Sämereien für die Winterfütterung sammeln.
Oktober: Beste Zeit für die Aufhängung von Nistkästen, da sich die Vögel
durch Übernachtung darin bereits an sie gewöhnen.
November: Vorgesehene Futterstellen schwach beschicken, damit bei plötz-
lich einsetzendem Schneefall der Platz bekannt ist.
Dezember: Spätestens jetzt Tränken entfernen oder abdecken.

5. Vogeluhr - Gesangsbeginn im Tagesablauf
Vor Sonnenaufgang,-90 min davor Gartenrotschwanz, gleich danach Feldlerche
-80 min Hausrotschwanz, Rotkehlchen, Singdrossel
-75 min Amsel
-70 min Zaunkönig
-60 min Kuckuck
-50 min Kohlmeise
-40 min Zilpzalp
-30 min Buchfink
zu Sonnenaufgang 0 Sperling, Specht, Bachstelze
+10 min Star, Grünfink, Girlitz
Am Vormittag enden sie in derselben Reihenfolge. Am Abend singen jene
Arten am längsten, die morgens als erste begonnen haben.
Ende: 30 min nach Sonnenuntergang Rotkehlchen, Kuckuck, Singdrossel
Noch nach Mitternacht singen Nachtigall, Drosselrohrsänger, Eule

[1] BÖSENBERG, K.: "Vögel im Garten", Bücher für den Gartenfreund, Deutscher
Landwirtschaftsverlag Berlin, 2. Aufl. 1977
[2] CREUTZ, G.; E. SCHONER: "Taschenbuch der heimischen Singvögel", Urania
Verlag Leipzig - Jena - Berlin, 17. Aufl. 1980
[3] CREUTZ, G.; E. SCHONER: "Taschenbuch der heimischen Raub- und Rabenvögel",
Urania Verlag Jena, 2. Aufl. 1954
[4] MAKATSCH, W.; K. SCHULZE: "Wir bestimmen die Vögel Europas", Neumann-Verlag
Radebeul, 2. Aufl. 1969
[5] MAAS, H.E.: Reformhaus Kurier (1997) 2, 44-45

Wanzen
In Mitteleuropa 800..1000 Arten in 40 Familien.
Sie können fliegen. Eiablage und Larvenentwicklung mit meist 5 ungeflügelten
Larvenstadienfinden nur bei ausreichendem Beuteangebot an Blattläusen, Weiße
Fliege, auch Raupen und schädlichen Wanzen statt. Nennenswert sind die Familien
- Baumwanzen, Schildwanzen, (Pentatomidae), weltweit 6000 Arten. Größe bis 17
mm. Neben Pflanzenschädlingen finden sich räuberische Arten wie z.B.
(1) Baumwanze (Troilus luridus), 10..13 mm groß
(2) Bläuling, Blaugrüne Baumwanze (Zicrona coerulea), 5..8 mm
(3) Waldwächter (Arma custos), 10..13 mm
(4) Zweizähnige Dornwanze (Picromerus bidens), 10..15 mm
- Blumenwanzen (Anthocoridae): In Mitteleuropa 50 Arten, 2..4 mm groß,
schwer unterscheidbar
(5) Schwarze Blumenwanze (Orius niger)
(6) Anthocoris nemorum L.
(7) Anthocoris nemoralis
(8) Anthocoris pilosus
(9) Orius majusculus
(10) Kleiner Putt (Orius minutus) 1,5..2 mm
- Raubwanzen (Reduviidae): weltweit 3000 Arten, in Mitteleuropa 10..14 Arten
Meist aktive Räuber, die ihre Beute (Insekten..) aussaugen. Am Boden oder
auf Pflanzen lebend. Es überwintern die Eier und Imagines, eventuell auch
die Larven.
(11) Große Raubwanze, Staubwanze, Maskierter Strolch (Reduvius personatus
L.
), 15..18 mm, nachtaktiv
(12) Empicoris vagabundus L., 6 mm groß, zart, mückenähnlich, nachtaktiv
(13) Rhinocoris annulatus, 16 mm, schwarz, rot gefleckt, tagaktiv
- Sichelwanzen (Nabidae), in Mitteleuropa 15 Arten,
(14) Nabis ferus
(15) Ameisen-Sichelwanze (Nabis myrmicoides)
- Weich-Blindwanzen (Miridae), in Mitteleuropa 300 Arten, weltweit 6000
(16) Apocremnus ambiguus
(17) Daeocoris ruber
(18) Plagiognathus arbustorum
(19) Weichwanze (Dicyphus errans)
[1] SCHRAMEYER, K.: Viele Blattlaus-Gegner können im Gewächshaus spontan auf-
treten, Gartenbaumagazin (1993) 5, 16-18
[2] FORTMANN, M.: Das große Kosmosbuch der Nützlinge, 2. Aufl. 2000

Wildbienen, in Mitteleuropa 500 Arten
Wildbienen leben einzeln, sie stechen fast nicht (außer man fasst sie an oder
tritt barfuß auf sie). Sie beteiligen sich an der Bestäubung. Man bietet ihnen
die Möglichkeit zur Eiablage, indem man Laubholzstücke mit unterschiedlich
dicken (6..12 mm), bis 10 cm langen Bohrungen versieht, die nicht voll durch
gebohrt werden dürfen - die Wildbienen nehmen nur Sacklöcher an. Das Holzstück
bringt man an einer wettergeschützten Stelle an. Die Bienen legen bis zu 10
Eier in eine Bohrung und verschließen diese mit Lehm.
Ein komfortables Insektenhotel bietet verschiedenen Arten Eiablagemöglichkeiten:
Mindestens 15 cm lange Laubholzstücke werden von der Stirnseite mit verschieden
weiten (3..10 mm) und 10 cm langen Löchern aufgebohrt. Die Zwischenräume zwi-
schen den Stammstücken füllt man mit Schilfstücken, Holunderzweigen, Halmen von
allerlei Blumen (z.B. Dahlien) auf. Die Halme haben etwa 10 cm Hohlraum vor den
Knoten aufzuweisen. Mauerbienen nehmen auch Lochziegel an, dann empfiehlt sich,
etwas Lehm und Wasser in der Nähe zu deponieren. Die Ausrichtungen der Löcher
erfolgt nach Süden. Über alles kommt ein Dach, das vor Regen schützt.

Zehrwespen, z.B. Prospaltella perniciosi TOW.
Diese werden in Zuchtstationen künstlich vermehrt (auf Kürbis) und verschie-
denenorts gegen die San-José-Schildlaus eingesetzt. Der Schildlausbefall kann
damit um 90 % gesenkt werden.

Zum Anfang dieses Kapitels