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CHIRETTAKRAUT

 
NAMEN
(1) Chirettakraut, Hindi: Chirayata
Swertia chirata (syn. Ophelia chirata)
(2) Swertia japonica
(3) Blauer Tarant, Sumpfenzian
(3.1) Swertia perennis L. ssp. alpestris (BAUMG. ex FUSS) SIMK.
(3.2) Swertia perennis L. ssp. perennis

BOTANIK: Fam. Gentianaceae (Enziangewächse)
(1) Einjährig. Blütenstengel bis 1 m hoch. Blätter glatt. Blüten grün mit röt-
lichem Anflug.
(3.1) Ausdauernd. Höhe 0,15..0,5 m. Untere Blätter eiförmig, gestielt, wechsel-
ständig, obere gegenständig. Blüte Juni bis August, fünfteilige, radför-
mige Krone, blau mit dunklen Punkten, in wenig verzweigten Blütenständen
(traubenähnliche Zymen). 2n=28.
(3.1) Ausdauernd. Höhe 0,2..0,5 m. Grundblätter eiförmig, gestielt, in Rosette,
Stengelblätter sitzend, gegenständig. Blütenstand stark verzweigt. 2n=28.

VORKOMMEN
(1) Nordindien, Nepal, Himalaja, tiefere Lagen, auf Wiesen
(2) Japan
(3.1) Süddeutschland, Alpen, Erzgebirge; zerstreut
(3.2) Norddeutschland, Flachland, torfige Wiesen, Flachmoore

WERT
(1) Das Kraut ist bitter durch Alkaloide und Iridoide (wie Amarogentin), Xantho-
ne, Flavonoide. Appetitanregend, verdauungsanregend, gegen Magenschmerzen,
fiebersenkend. Die Xanthone lindern Malariaanfälle und schützen vor Tuber-
kulose sowie Leberleiden. In Ayurveda gilt es als bitteres Tonikum, das ge-
gen alle mit Pitta zusammenhängenden Beschwerden hilft.[1]
(2) Durch die Bitterstoffe gegen Verdauungsstörungen
(3) Die Wurzel wurde Likören (Magenbittern) zugesetzt. [2]

ANBAUPRAXIS
(1) Aussaat im Frühjahr oder Herbst. Boden gut drainiert, volle Sonne.
Ernte der Sprossteile zur Blütezeit im Sommer.

VERWERTUNG
(1) Aufguss des Krautes (1/2 Teel. auf 1 Tasse Wasser) oder Tinktur.

HISTORIE
Für LINNÉ waren die 110 Pflanzentafeln des Holländers Emanuel SWEERT (1612)
Grund genug, diesen mit dem Gattungsnamen zu ehren. [2]

LITERATUR
[1] CHEVALLIER, A.: Die BLV Enzyklopädie der Heilpflanzen, blv München 2. Aufl.
2000
[2] MARZELL, H., H. PAUL: Wörterbuch der deutschen Pflanzennamen, 4. Bd. Hirzel
Stuttgart/ Steiner Wiesbaden 1979

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