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DITABAUM

 
NAMEN
(1) Ditabaum, Weißquirlbaum, Schulholzbaum, Pulai, Ind: chhatim
Alstonia scholaris R. BROWN (syn. Echites scholaris)
(2) Fieberbaum, Australisches Chinin, Zitronen-Mahagoni
Alstonia constricta F. v. MUELL.
( ) Alstonia spathulata BL.
( ) Alstonia angustiloba MIQ.
( ) Alstonia costulata (syn. Dyera costulata (MIQ.) HOOK. f.), Kaugummi-Grund-
stoff
E: white cheesewood, Ind: chhatim, chatian, Mal: Pulai

BOTANIK: Fam. Apocynaceae (Hundsgiftgewächse). Gattung mit 45 Arten.
(1) Baum, 10..30(..40) m hoch. Immergrün, Blätter länglich, glänzend, in Quir-
len angeordnet. Alle Pflanzenteile mit giftigem Milchsaft.
Blüten sternförmig, gelblichweiß. Dunkelblaue Früchte. Samen faserig um-
hüllt.
Kernholz und Splintholz hellgelb, Rohdichte 0,33..0,51 kg/l. In Holzstrah-
len vereinzelt Milchröhren, Kristalle. [4]

VORKOMMEN
(1) Regenwälder in Indien, Sri Lanka, Philippinen, Nordaustralien
(2) Australien, tropisches Afrika

WERT
(1) Die Rinde von Stamm und Wurzel wird gegen Malaria, Epilepsie, Asthma und
Durchfall eingesetzt, krampflösend, blutdrucksenkend, bitter schmeckend.
Sie enthalten Indolalkaloide (Alstovenin, Chlorogenin, Ditamin, Echitamin,
Echitenin, Venenatin, Narelin), Chlorogensäure. Die Samen sind psychoaktiv
und halluzinogen, sie verzögern die Ejakulation bei Männern [2][3].
(2) Alkaloide (Alstonin, Alstonidin, Echitomin, Reserpin), gegen Fieber.

ANBAUPRAXIS
Bei uns als Kübelpflanze unter Glas möglich; frostempfindlich. Luft warm und
feucht halten, daher nicht für das Zimmer geeignet.

VERWERTUNG
(1) 2..3 g Samen werden zerstoßen und über Nacht mit kaltem Wasser ausgelaugt,
abgeseiht, als Einzeldosis [2] für Rituale des indischen Tantra (der hin-
duistischen Magie und Mystik). Aus der Rinde wurde eine Art Pergament ge-
wonnen, aus dem man Amulette fertigte.[3]
Aus dem leichten Holz ("Korkholz") wurden in Südindien Schultafeln gebaut
(daher ein deutscher Name).

HISTORIE
In Indien "König der Medizin" genannt.
Die Gattung ist nach dem Arzt und Botaniker Charles ALSTON (1683-1760) benannt.

LITERATUR
[1] CHEVALLIER, A.: Die BLV Enzyklopädie der Heilpflanzen, blv München Wien
Zürich, 2. Aufl. 2000
[2] http://www.magic-plants.com/de/alstonia_scholaris.htm (Abfr. 12/2006)
[3] http://www.catbull.com/alamut/Lexikon/Pflanzen/Alstonia (Abfr. 12/2006)
[4] RICHTER, H.G., M J. DALLWITZ: Handelshölzer, 2000. http://www.biologie.uni-
hamburg.de/b-online/wood/german/apoal-pu.htm (Abfr. 12/2006)

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