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ELEMI

 
Elemi (Ölbaumharz) wurde schon bei den antiken Römern genannt [3], es ist
aber unklar, ob es sich um eine spezielle Art dieser Harze gehandelt haben muss.
Unter diesem Begriff finden sich jedenfalls sehr verschiedene Herkünfte.
Meistens zur Fam. Burseraceae (Balsambaumgewächse) gehörend.

(1) Ostindisches Elemi, Manila-Elemi, Weiches Elemi
Canarium luzonicum (MIQ.) A.GRAY, Canarium commune
Insel Luzon, Philippinen, Molukken. Baum 15..35 m hoch. Blätter unpaarig
gefiedert, Einzelblätter 12..20 cm lang.
Harz weißlich bis schwach gelb, anfangs weich, später erhärtend und nach-
dunkelnd. Geruch schwach elemiartig. Phellandren, Dipenten, Sesquiterpene,
Terpinolen im Ölanteil. Zusatz zu Salben und Pflastern gegen Geschwüre.

(2) Mauritius-Elemi
Canarium colophania BAKER (syn. C. mauritanicum BLUME)
wie (1) und
Canarium paniculatum (LAM.) BENTH.
Harz mit 3 % Öl, Geruch nach Dill, Fenchel, Zitrone

(3) Pagsaingu
Canarium villosum F. VILL.
Philippinen
Pinen, Dipenten, (Cymol)

(4) Uganda-Elemi, Aielé, Canarium
Canarium schweinfurthii ENGLER
Weiß bis blassgelb, Öl mit hohem Anteil an Phellandren
Westafrikanische Holzart. Splintholz gelblichweiß bis hellgrau, Kernholz
blassrosa bis hellgrau. Mäßig leicht aber fester als das verwandte Okoume-
holz. Langsam trocknend, gering werfend oder reißend, aber nicht wetter-
fest. Geeignet für Sperrholz, Möbelteile, Täfelungen.

(5) Rasamalaharz
Canarium microcarpum WILLD.
Indonesien (Molukken)

(6) Maali-Harz
Canarium samoense ENGL.
Samoa
Geruch schwach rosenartig. Einst zum Einbalsamieren und zur Haarpflege.

(7) Takamahak-Elemi
Calophyllum inophyllum
Philippinen. 2 % ätherisches Öl.
womöglich identisch mit (3) Canarium villosum .
Bourbon-Takamahak
Calophyllum tacamahaca, Fam. Guttiferae (Guttigewächse)
Madagaskar
Weißlich bis grün, weich, klebrig, später erhärtend.
Westindischer Takamahak, Hack und Mack
Elaphrium tomentosum
Unregelmäßige graubraune Stücke

Bintangor
Calophyllum kajewskii
Fam. Clusiaceae.
Tropenholz für Möbel

(8) Brasilianisches Elemi, Westindisches Elemi
Icica icicariba
Brasilien
Anfangs salbenartig, blassgelb, später stärker gelb und hart. Medizinisch
zu Zugsalben (die das Eitern befördern) und Pflastern

(9) "Echtes" Elemiharz, Elemi verdadeiro,
Bursera leptophloes
Brasilien
Gelb, weich bleibend, Geruch nach Fenchel, Geschmack bitter kratzend.
Löslich in Äther sowie Benzol, teilweise in Alkohol.
Innerlich gutes Mittel gegen Madenwürmer.

(10) Veracruz-Elemi, Yukatan-Elemi, Westindisches Elemi
Amyris plumieri Fam. Rutaceae
Das Elemi ist zitronengelb bis grünlich, hart, wachsglänzend, Oberfläche
gelb bestäubt.

(11) Carana-Elemi
Protium carana (HUMB.) L. MARCH
Harz zäh, klebrig, olivbraun. Geruch schwach nach Fenchel, Dill, Zitrone

(12) Westindisches Elemi, Tabonuco, Gallipot
Dacryodes hexandra GRISEB. Fam. Burseraceae
Dominica, Martinique, Puerto Rico
Geruch angenehm balsamisch nach Fenchel und Dill. Geschmack bitter.
16 % ätherisches Öl (mit Pinen). Zu Lacken

(13) Igaganga, Bosao
Dacryodes igaganga
Tropenholz für Möbel

(14) Ozigo
Dacryodes buettneri
Tropenholz für Möbel

(15) Safoukala, Safukala
Dacryodes pubescens
Westafrika. Dichte 0,65 kg/l. Tropenholz für Möbel, Trocknung gut, wenn
langsam genug, gut zu verkleben.

( ) Kamerun-Elemi
Zwei unterschiedliche Harze: ein weiches, dunkles, terpentinartiges und
ein hartes, gelbliches mit Fenchelgeruch.

( ) Nigeria-Elemi
blassgelb bis gelbgrün, fest, mit 8 % ätherischem Öl (Phellandren).

WERT
Elemiharze enthalten bis 30 % ätherisches Öl, Amyrin, in Alkohol lösliches
Harz. Wenn das Amyrin fehlt, muss von unechtem Elemi gesprochen werden.
Verwendung als Weichmacher von Lacken, Salbenzusatz, Klebstoff für Pflaster.

ERNTE
Die Bäume werden im allgemeinen zweimal im Jahr (Januar, Juni) angeritzt,
Ertrag je Baum 4 (..20) kg im Jahr.

LITERATUR
[1] BUCHHEISTER-OTTERSBACH: Handbuch der Drogisten-Praxis, Julius Springer
Berlin, 16. Aufl. 1938
[2] GILDEMEISTER, E. Die ätherischen Öle,
[3] Valerius CORDUS: Historia stirpium, Lib. 4, cap. 97, p. 208, Resina
elemnia; in [2] aufgeführt

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