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HARONGA

 
NAMEN
(1) Haronga, Harongabaum, Drachenblutbaum
Harungana madagascariensis (CHOISY) LAM. ex POIR

BOTANIK: Fam. Hypericaceae (Johanniskrautgewächse)
2..12 m hoher Baum oder Strauch, auffallend durch symmetrische Anordnung sehr
großer Blätter, Blätter schwarzgefleckt, oberseits dunkelgrün, unterseits rot
behaart. Immergrün. Kleine, rostfarbene Blüten in Büscheln an Triebenden.

VORKOMMEN
Madagaskar, Zentral- und Ostafrika

WERT
In der Rinde sind Leukozyane, Gerbstoffe (Anthrachinone, Anthranoide wie Harun-
ganin, Euxanthon, Polyphenole), Flavonoide, Pseudohypericin, Triterpene (Frie-
lin, Betulinsäure), 0,07 % ätherisches Öl enthalten. Die Blätter weisen
phenolische Farbstoffe, Hypericin, Pseudohypericin, Flavonoide, Gerbstoffe (Ma-
dagascarin) und 0,04 % ätherisches Öl auf. Verdauungsfördernd besonders bei ge-
schwächter Leber oder Bauchspeicheldrüse, gegen Völlegefühl, Druck im Oberbauch,
Blähungen. In der Volksmedizin auch gegen Bandwürmer, Hämorrhoiden, Gonorrhoe,
Menstruationsbeschwerden, Kindbettfieber, Ekzeme. [3]
Die Blätter gleichen in ihrer Wirkung mehr unserem Johanniskraut.

ANBAUPRAXIS
Von größeren Pflanzen werden Rindenstücke abgeschält und an der Luft getrocknet.
Ebenso werden junge Blätter gepflückt und im Schatten getrocknet. Blätter und
Rinde werden ganzjährig geerntet.

VERWERTUNG
Madegassische Eingeborene kauen auf Rindenstücken nach fettigen Mahlzeiten. Für
unseren Gebrauch werden genauer eingestellte Extrakte produziert.

HISTORIE
Die Verwendung der Harongarinde wurde erst um 1950 in Madagaskar beobachtet.
Mit dem Harz aus dem Holz befestigten die Ureinwohner Pfeilspitzen. [2]

LITERATUR
[1] PAHLOW, M.: Das große Buch der Heilpflanzen, Bechtermünz/Weltbild Augsburg
1999
[2] CHEVALLIER, A.: Die BLV Enzyklopädie der Heilpflanzen, blv München Wien
Zürich, 2. Aufl. 2000
[3] HILLER, K., M.F. MELZIG: Die große Enzyklopädie der Arzneipflanzen und
Drogen, area Erftstadt 2006

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