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HERZBLATT

 
NAMEN: Herzblatt, Sumpfherzblatt, Einblatt, Studentenröschen, Weißes Leber-
blümchen

Parnassia palustris L.

BOTANIK: Fam. Parnassiaceae (Herzblattgewächse)
Ausdauernd, grundständige Blattrosette, Grundblätter lang gestielt, herzeiför-
mig, Stengel kantig, mit einem Blatt im unteren Drittel. Höhe 0,1..0,25 m.
Blüte reinweiß, fünfzählig, Kronblätter mit durchscheinenden Nerven, 5 Staub-
gefäße, umgeben von gelbgrünen, unten drüsigen Staminodienbündeln (= sterile
Staubblätter), die in fingerförmigen, gelben Stielköpfchen enden. Juli bis Au-
gust. 2n=18,36.

VORKOMMEN
Flach- und Quellmoore, sumpfige Wiesen, feuchte Gräben, Kalkmagerrasen

WERT
U. a. Gerbstoffe. Gegen nervöse Unruhe, Erregungszustände, Herzklopfen, Angst.
Minderung epileptischer Anfälle. Gegen Leber- und Gallenbeschwerden.

ANBAUPRAXIS
Da das Herzblatt kaum medizinische Verwendung findet, zudem auch nicht zu sehr
im Bestand gefährdet ist, ist eine Kultur vorerst nicht ausgearbeitet worden.

HISTORIE
DIOSKORIDES hat zwar von einer Pflanze geschrieben, die auf dem Parnass vor-
kommt, aber diese hier ist es nicht. In Deutschland erwähnt GESNER 1561 zuerst
diese Art. TOURNEFORT übernahm 1700 "Parnassia" für das Herzblatt. Der Parnass
ist ein Gebirgsstock in Mittelgriechenland, an dessem Hang Delphi lag. Er gilt
mit seiner Quelle Kastalia, die den Musen heilig ist, als Symbol der Dichtkunst.

LITERATUR
[1] PAHLOW, M.: Das große Buch der Heilpflanzen, Bechtermünz/Weltbild Augsburg
1999

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