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HICKORY
NAMEN
(1) Hickorynuss, Schuppenrindenhickory, Ölnussbaum, Butternussbaum
E: Shagbark Hickory
Carya ovata (MILL.) K.KOCH ssp. alba EMERSON (syn. C. alba NUTT.)
(2) Ferkelnuss, E: Pignut Hickory
Carya glabra (MILL.) SWEET (syn. C. porcina NUTT.)
(3) Königsnuss, E: Shellbark Hickory
Carya laciniosa (MICHX.f.) LOUD. (syn. C. sulcata NUTT.)
(4) Spottnuss, Vexiernuss, Bullennuss, E: Mockernut
Carya tomentosa (POIR.) NUTT. (syn. C. alba K. KOCH non NUTT.)
(5) Pekannuss, E: Pecan
Carya illinoensis (WANGENH.) K. KOCH (syn. C. olivaeformis NUTT., syn.
C. pecan ENGL. et GRAEBN.)
(6) Bitternuss, E: Bitternut Hickory
Carya cordiformis (WANGENH.) K. KOCH (syn. C. amara NUTT.)
BOTANIK: Fam. Juglandaceae. Gattung Carya mit etwa 20 Arten.
Zwei Sektionen: (E) Eucarya, Echte Hickories und (A) Apocarya, Pecan Hickories
(1) (E) Baum 20..25(..43) m hoch. Rinde grau, erst glatt, dann in schindelarti-
gen Streifen abplatzende Rinde. Mark der Zweige nicht gefächert.
Blätter 20..35 cm lang, wechselständig, 5- (oder 7-)fach gefiedert. Blättchen
elliptisch bis lanzettlich, fein gesägt, dicht bewimpert. Beim Zerreiben
aromatisch riechend. Winterknospen mit mehr als 6 dachziegeligen Schuppen.
Einhäusig. Männliche Blüten in hängenden Kätzchen, weiblich zu 2..10 in
Ähren.
Früchte fast kugelig. Exokarp (Fruchtschale) dick, reif dunkelbraun bis
schwarz, aufplatzend. Die "Nuss", eine Steinfrucht, ist hellbraun, rundlich.
Bilder Hickory Schuppenrindenhickory
(2) (E) Baum 25(..36) m hoch. Borke grau, rissig gefurcht. Blätter 15..30 cm
lang, 5-fach gefiedert. Frucht rund bis birnenförmig, dünne Fruchthülle,
reif dunkelbraun, aufplatzend. Steinkern dickschalig, nicht kantig.
(3) (E) Baum 20..30(..40) m hoch. Borke wie (1) abblätternd. Dickere, orange-
farbene Triebe. Blätter 30..55 cm! lang, 7-fach gefiedert, Blättchen unter-
seits behaart. Früchte 45..60 mm groß, kugelig, sehr dickes Exokarp, bei
Reife aufplatzend. Steinkern leicht vierkantig, dickschalig.
(4) (E) Baum 15..25(..30) m hoch, Lichtholz. Borke grau, eng gefurcht. Triebe
filzig behaart. Blätter bis 50 cm lang, gefiedert. 7..9 Blättchen, lanzett-
lich, filzig, drüsig, beim Zerreiben aromatisch riechend. Frucht rund bis
birnenförmig. Fruchtschale braun, dick, zur Reife bis über die Mitte auf-
platzend. Steinkern vierkantig, dickwandig, sehr hart.
(5) (A) Baum bis 55 m hoch! Borke grau..hellbraun, unregelmäßig gefurcht. Triebe
behaart. Blätter 20..50 cm lang, 11..17-fach gefiedert, Blättchen lang zu-
gespitzt, gebogen. Früchte zu 2..10 Stück in büscheligen Ähren, mit dünnem
Exokarp, zur Reife mit vier Klappen aufplatzend. Steinfrucht eher eichelför-
mig, länglich oval, 35..50 mm lang, glatt, hellbraun, dünnschalig. Kern
längs oder wie Walnuss gefurcht. Lebensalter bis 1000 Jahre.
(6) (A) Baum bis 30 m hoch. Borke grau..hellbraun, eng gefurcht. Blätter 15..25
cm lang, 7..9-fach gefiedert. Blättchen lanzettlich, gesägt, gelbe Drüsen
an der Stielbasis. Früchte kugelig, dünnes Exokarp, in der Reife bis zur
Mitte aufplatzend. Steinkern grau, glatt, dünnschalig, zugespitzt.
VORKOMMEN
(1) Nordamerika, Osten von Kanada bis Mexiko, Laubwälder mit Eichen
(2) Nordamerika, Ohio
(3) USA, mittlerer Osten; Flussniederungen bis 300 m ü. dem Meer, nicht sehr
häufig. Boden tiefgründig, nährstoffreich. Oft mit (1) auftretend.
(4) Östliches Nordamerika bis zum südöstlichen Kieferngürtel der USA, Laubmisch-
wälder, bis 900 m über dem Meer.
(5) USA, Mississippi-Becken bis Mexiko (Bergregionen), frosthärtere Auslesen
bis südliches Kanada. Feuchter Lehm, lichtbedürftig. Anbau Mexiko, China,
Australien, Südafrika, Israel, versuchsweise in Österreich [3].
(6) Gleichmäßig über die USA verbreitet, feuchte und trockene Standorte bis
600 m über dem Meer, Ohio-Becken
WERT
(1) Süße Samen, walnussartig.
Das Holz ist elastisch, hart und ungewöhnlich widerstandsfähig. Splint weiß
bis blassbraun, Kernholz rötlichbraun. Leichtes Netzgewebe, ringporig, Mase-
rung meist gerade, grau. Gutes Brenn- und Räucherholz, Holzkohle.
Mit (2) forstlich wichtigste Hickory-Art. Ansehnlicher Parkbaum.
(2) Die Samen können süß, aber auch bitter sein. Früher beliebtes Schweinefut-
ter. Das Holz ist elastisch, hart und zäh.
(3) Süße Samen. Samen- und Holznutzung wie (1).
(4) Die Samen sind süß, aber klein. Das Holz hat weißen Splint, Kernholz dunkel-
braun.
(5) Samen feiner, fetter und süßer als Walnüsse, einigermaßen leicht zu knacken,
wichtigster Nussbaum Nordamerikas. In 100 g essbarer Masse sind enthalten:
9,3 g Eiweiß, 72 g Fett, 4,4 g Kohlenhydrate, 9,5 g Ballaststoffe, Energie
2940 kJ (700 kcal). Mineralstoffe (in mg: 600 K, 3 Na, 142 Mg, 73 Ca, 2,4
Fe, 290 P). Vitamine (in mg: 3,1 E, 2 Niacin). [2]
(6) Das Holz wird nicht so sehr wie das der anderen Carya-Arten geschätzt.
Die Nüsse sind bitter, daher wurde das Öl in Öllampen verbraucht.
ANBAUPRAXIS
(1) Anbau bei uns nur in milden Klimalagen, in der Jugend frostempfindlich,
verträgt aber allerhand Schatten.
(5) Plantagenmäßiger Anbau, in der Jugend langsamwüchsig, frostempfindlich. Äl-
tere Bäume sind nicht erfolgreich verpflanzbar. Im Sommer bewässern. Anfäl-
lig für Schorf, Insektenbefall. Braucht lange Sommer für die Fruchtreife.
Ertragseinsatz nach 8..12 Jahren. Im Plantagenanbau wird mit Rüttlern ge-
erntet, Ertrag pro Baum 100 kg.
Northern Pecan wurde ab 1975 selektiert und kommt mit 160 Tagen Wachstums-
zeit im Jahr zurecht, während in den südlichen USA 250 Tage frostfrei sein
möchten [3]. Zur besseren Befruchtung sind zwei oder mehrere Exemplare zu
pflanzen.
(6) Anbau in Mitteleuropa verlief nicht erfolgreich.
VERWERTUNG
(1) Das Holz diente wegen seiner Widerstandsfähigkeit der Herstellung von Pfer-
dewagenteilen, Sportgeräten wie Ski, Schlägern, sonst in der Möbeltischle-
rei, Furniere, Bauholz.
(2) wie (1)
(4) Holz zu Möbeln, Furnieren, Gehflächen, Werkzeugen, Sportgeräten.
(5) Holz für Möbel, Furniere, Parkett, Holzkohle. Die Nüsse halten sich 6 Mo-
nate, Rohverzehr, Backwaren, Konfekt.
HISTORIE
Die alten Griechen hatten karya hauptsächlich der Haselnuss vorbehalten, bis
die amerikanischen Hickorynüsse besser zum indogermanischen kar = hart passten.
pecan = "Krachende Nuss" ist von den Algonkin-Indianern übernommen worden.
LITERATUR
[1] SCHÜTT,P, H.J.SCHUCK, B. STIMM: Lexikon der Baum- und Straucharten, Nikol
Hamburg 2002 (1992)
[2] PINI, U.: Das Gourmet Handbuch, Könemann Köln 2000
[3] http://www.tropenland.at/forum
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