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HOHLZAHN

 
NAMEN: Hohlzahn
(1) Ackerhohlzahn, Ackerdaun, Daunessel, Wilde Nessel
Galeopsis ladanum L.
(2) Saathohlzahn, Ockergelber Hohlzahn, Saat-Hanfnessel, Dornnessel,
Neunte Nessel

Galeopsis segetum NECKER. (syn. Galeopsis ochroleuca LAM.)
(3) Stechender Hohlzahn, Wilde Nessel
Galeopsis tetrahit L.

BOTANIK: Fam. Lamiaceae (Lippenblütler)

(1) Ackerhohlzahn
Einjährig. Höhe 0,1..0,3 m. Blätter eiförmig bis eilanzettlich, mit tiefen
Zähnen (ähnlich der Taubnessel). Blüte Juni bis Oktober, rot oder weißlich,
10..20 mm lang. Kelch grün, drüsig, glänzendweiß, behaart, 2n=16.
VORKOMMEN
Kalkhold, Äcker, Schatten- und Schuttstellen.
WERT
Lästiges Unkraut. Bekämpfung chemisch mit Wuchsstoffherbiziden.
Gute Bienenweide.
Enthält Kieselsäure, Phytosterin, Bitterstoff. Gegen Bronchialschleim,
Blutarmut, Milzerkrankungen, appetitanregend, entwässernd. Tee wie (2).

(2) Saathohlzahn
Einjährig. Stengel am Knoten nicht verdickt, vierkantig, ästig, drüsig be-
haart, Höhe 0,1..0,5 m. Blätter eiförmig bis lanzettlich, oben drüsig,
flaumig behaart, gesägt, gestielt. Blüte Juli bis September, 2..5 cm groß,
blassgelb, in blattachselständigen Scheinquirlen, am Grunde zwei aufrechte,
hohle Zähne. 2n=16. Geschmack schwach salzig, bitter.
VORKOMMEN
Kalkmeidend, sandige, kiesige Äcker, Geröll, Gebüsche, Wegränder.
WERT
Das blühende Kraut (Herba Galeopsidis) wird von Juli bis August gesammelt
und bis 40 °C getrocknet. Es enthält Bitter- und Gerbstoffe, Saponine,
ätherisches Öl, Glykoside, 0,9 % Kieselsäure. Als Tee ("Blankenheimer Tee",
3 Teel. auf 500 ml kochendes Wasser) gegen Bronchialkatarrh, Husten, Ver-
schleimung, Furunkulose, Blutarmut; appetitanregend, harntreibend. Äußer-
lich bei schlecht heilenden Wunden.
Als Heilpflanze angebaut auf gut gepflegtem Gartenboden. Ausgesät wird
März bis April ins feuchte, vorgedüngte Land. Für genügend Feuchtigkeit
sorgen, Beete sauber und locker halten [1].

(3) Stechender Hohlzahn
Einjährig. Stengel an Knoten stark verdickt, ohne seidige Haare, Höhe
0,1..0,3 m. Blätter kreuzweise gegenständig, eiförmig, zugespitzt, grob
gezähnt. Blüte Juni bis Oktober; trübrot oder weißlich, gefleckte Unter-
lippe, 2n=32. Kelch borstig, Zähne abstehend.
VORKOMMEN
Nährstoffreiche feuchte Äcker, Schuttstellen, Gebüsche, Wegränder.
WERT
Mitunter als Unkraut auftretend. Wie der Saathohlzahn medizinisch verwend-
bar.

HISTORIE
Der Gattungsname enthält die griechischen gale = Wiesel und opsis = Aussehen,
Gesicht.

LITERATUR
[1] SANDHACK, H. A.: "Die Kultur der Heilpflanzen", Neumann Verlag Radebeul
Berlin 1953

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