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HONIGBAUM

 
NAMEN
(1) Honigbaum, Bienenbaum, Wohlduftraute, Stinkesche
Euodia rutaecarpa (JUSS.) HOOK. f. et THOMS.,
Euodia hupehensis
u.a.
E: Bee-Bee-Tree, C: Wu zhu yu

BOTANIK: Fam. Rutaceae (Rautengewächse). Gattung Euodia mit etwa 50 Arten.
(1) Baum, bis 10 m hoch. Rinde bräunlich grau. Breite runde Krone. Laubabwer-
fend. Blätter unpaarig gefiedert, 7..11 Fiederpaare (eschenartig), 5..10 cm
lang, schmal. Einzelblättchen eirund, ganzrandig bis fein gekerbt.
Blüte weiß, 1 cm groß, vierzählig, getrennt geschlechtlich (2/3 der Blüten
einer Dolde sind rein männlich) in endständigen, holunderartigen Trugdolden,
Durchmesser 15..25 cm, Ende Juni (bis Mitte Oktober).
Früchte grünlich..purpurrot, ledrige, zweiklappige Kapseln, meist zu 4 oder
5 zusammen. 2 Samen je Kapsel, Samen rapskorngroß, sehr ölhaltig, Reife Ok-
tober bis November. TKM =10..12 g.
Schnell wachsend, in einem Jahr können Zuwächse von 0,8..1 m registriert
werden.

VORKOMMEN
(1) Himalaya, China, Tibet, Anbau in China

WERT
(1) Die Früchte (Fructus Evodiae) enthalten Evodin, Evodiamin, Rutaecarpin,
Limonin, Rutaevin, fettes Öl.
In der TCM zur Erwärmung, gegen Kopfschmerzen, Verdauungsbeschwerden, Unter-
leibsschmerzen, Durchfall, Erbrechen, schwachem Kreislauf. Schmerzstillend,
blutdrucksenkend.
Die Blätter weisen Indolalkaloide und Flavonoide auf.
Sehr gute Bienenweide (Spättracht) durch Pollen und Nektar. Zierpflanze,
solitär empfohlen.

ANBAUPRAXIS
(1) Die Wintertemperatur sollte nicht unter -15..17 °C liegen, jedoch sind auch
schon -25 °C überstanden worden. Boden nährstoffreicher Lehm, durchlässig,
keine Staunässe, in voller Sonne, sonst anspruchslos, hitze- und trocken-
heitsresistent. Pflanzabstände 3..5 m.
Pflanzung März oder April, vor dem Frühjahrsaustrieb. Zur Pflanzung nur mä-
ßig angießen. Triebe wurzelnackter Pflanzen um 1/3 einkürzen. Stützpfahl
setzen. In der Jugend Unkraut bekämpfen, Pflanzscheibe mulchen.
Ernte der halbreifen Früchte im Spätsommer.

VERWERTUNG
(1) Nur unter ärztlicher Überwachung anwenden.

HISTORIE
Der Gattungsname rührt vom griechischen euodes = wohlriechend (eu = gut, wohl-,
ozein = riechen) her. Früher wurde die Gattung auch "Evodia" geschrieben.
Die Art wurde erst ab 1950 in der westlichen Welt durch F. SCHWOEBEL bekannt
gemacht.

LITERATUR
[1] CHEVALLIER, A.: Die BLV Enzyklopädie der Heilpflanzen, blv München Wien
Zürich, 2. Aufl. 2000
[2] JAESCH, B. und S.: http://www.immengarten-jaesch.de/bienenweid.html (Abfr.
12/2006)

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