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KIRSCHLORBEER

 
NAMEN: Kirschlorbeer, Lorbeerkirsche
Prunus laurocerasus L.
E: Laurel-cherry, F: Laurier-cerise, I: Lauroceraso, N: Laurierkerseboom

BOTANIK: Fam. Rosaceae (Rosengewächse).
Strauch, immergrün, buschig, bis 6 m hoch, bei uns bis 2 m. Blätter länglich,
zugespitzt, glänzend, lederig, bis 25 cm lang, kurz gestielt, Geruch und Ge-
schmack nach bitteren Mandeln. Blüte weiß, April bis Mai.
Steinfrüchte purpurn bis schwarz, August bis September.

VORKOMMEN
Kleinasien, auch in Deutschland als Zierpflanze angebaut. Schatten- und Trocken-
heitsverträglich, nicht immer winterhart.

WERT
Die ganze Pflanze ist giftig durch Blausäureglykoside. (in frischen Blättern
1..1,5 % Prunasin, dazu Benzaldehyd). In den Samen finden sich 0,16 % Blau-
säure. [4]
Beruhigend, krampflösend, Hustenreiz lindernd, verdauungsfördernd, dämpft Rei-
zungen des Magens und Darmes, bei Lungenkatarrhen, schleimigem Asthma. Inner-
lich bei Übelkeit und Erbrechen, Hämorrhoiden, Leberbeschwerden; Hysterie. [1]
[2]. Vergiftungssymptome sind Erbrechen, Bauchschmerzen, Übelkeit.
Äußerlich zur Augenspülung bei Entzündungen.

ANBAUPRAXIS
Standort nicht der Wintersonne ausgesetzt, Winterschutz durch Windschutz, Boden-
bedeckung mit Mulchdecke. Auswahl der Sorten meist nach Zier-Gesichtspunkten.
Im Frühjahr (März..April) Rückschnitt geschädigter Partien. Formschnitt ist im
Sommer möglich. Vermehrung durch Aussaat (stark aufspaltend). Sorten durch
Stecklinge.

VERWERTUNG
Aus den Blättern wird Kirschlorbeerwasser destilliert oder ein dem Bittermandel-
öl ähnliches Öl durch Wasserdampfdestillation gewonnen. [5]
Drei Gaben zu 5..15 Tropfen Kirschlorbeerwasser pro Tag. Homöopathie bei Depres-
sionen, nervösem Herzklopfen, Herzinsuffizienz, Husten, Krämpfen, Kopfschmer-
zen. [1]

SORTEN
Castlewellan (=Marbled White), Cherry Brandy, Etna, Herbergii, Leander, Mano,
Mischeana, Mount Vernon, Otto Luyken, Rotundifolia, Schipkaensis Macrophylla
[3], Zabeliana


LITERATUR
[1] SIEGMUND, F.: Omas Lexikon der Kräuter- und Heilpflanzen, Reprint Bechter-
münz/Weltbild Augsburg 1997
[2] BOWN, D.: DuMont's große Kräuter-Enzyklopädie, DuMont Köln 1998
[3] MÜLLER, H.-R.: Einmal grün - immer grün, GartenZeitung (2004) 10, 70-72
[4] ROTH.DAUNDERER.KORMANN: Giftpflanzen Pflanzengifte, Nikol Hamburg, 4. Aufl.
1994
[5] GILDEMEISTER, E.: Die ätherischen Öle, 2. Bd., Schimmel Co. Miltitz,
3. Aufl. 1929

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