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MANDARINE

 
NAMEN
(1) Mandarine, Santaro-Orange
Citrus reticulata BLANCO (syn. C. madurensis LOUR.)
J: mikan
(2) Mittelmeer-Mandarine
Citrus deliciosa TEN.
Zahlreiche Kreuzungen:
(3) Clementine
Citrus reticulata x C. clementina
(4) Satsuma
Citrus x reticulata, Citrus unshiu
(5) Tangerine
Citrus tangerina hort. ex TANAKA
(6) Malaquina
(7) Ortanique, Murcott Honey Orange
(8) Tangelo, Citrus x tangelo
(9) Tangor
(10)Temple
Citrus sinensis x reticulata
(11)Wilking
( )Calamondia, Citrus mitis siehe Orange

BOTANIK: Fam. Rautengewächse
(1) Strauchförmig. Wuchs schwach. Früchte kleiner als Orangen, abgeplattet,
kein Höcker am Stielansatz, orange, eventuell auch grünlich in der Reife.
Kammern gut teilbar, weniger säuerlich als Orangen. Schale gut ablösbar.
Lose sitzende Schale mit Dellen ist allerdings ein Qualitätsmangel, die
Frucht darunter ist strohig und trocken. Zahlreiche Kerne.
Bild Mandarine
(2) Wuchs schwach, leicht überhängend, wenig bedornt. Blätter sehr schmal.
Blüte klein, duftend. Frucht abgeflacht, orange, leicht schälbar; oft
löst sich die Schale vom Fleisch luftig ab. [4]
(3) Clementine: Kreuzung aus Mandarine und Pomeranze. Kernlos, aber nicht so
leicht schälbar wie Mandarine. Frucht flacher als Mandarine, mit kleinem
Höcker am Stielansatz. Wuchs schwach.
(4) Satsuma: Mandarinenbastard, steht zwischen Mandarine und Clementine,
mittelgroß, kernarm und gut schälbar. Die Schale ist dünn und sehr glatt,
deutlich gelb. Wuchs schwach, überhängend. Blätter starknervig.
(5) Tangerine: Kleinste Mandarinenart. Leicht schälbar, kernarm. Schwacher
Zitrusgeschmack
(6) Malaquina: Kreuzung aus Mandarine und Orange. Guter Geschmack, leicht
schälbar.
(7) Ortanique, Murcott Honey Orange: Kreuzungen aus Tangerine und Orange.
(8) Tangelo: Kreuzung aus Tangerine und Grapefruit. Immergrün, nicht winter-
hart. Baum 6..9 m hoch, bis 3 m breit. Drucht saftreich, herb-süß.
(9) Tangor: Kreuzung aus Mandarine, Tangerine und Orange
(10)Kreuzung zwischen Mandarine und Grapefruit. Größer als Mandarine, kern-
reich, dünne Schale. Bild Temple
(11)Wilking: Kreuzung aus Mandarine und Temple. Großfrüchtig, kernärmer als
Mandarine

VORKOMMEN
(1) Mauritius (Namensgeber), Südostchina, Nordostindien, Philippinen,
Mittelmeerraum, Mexiko, USA
(2) Italien
(4) Spanien, Japan
(5) USA, Japan

WERT
(1) 100 g Mandarine (essbarer Anteil) enthalten:
85 g Wasser; 0,7 g Eiweiß, 0,3 g Fett, 11 g Kohlenhydrate, 2 g Ballast-
stoffe, Energiegehalt 210 kJ. 1,7 mg Purin-N.
Vitamine (in mg: 0,6 ß-Karotin, 0,06 B1, 0,03 mg RF; 0,007 FS; 0,03 mg B6;
0,2 Niacin, 30 C, 0,6 E).
Mineralstoffe (in mg: 33 Ca; 0,3 Fe; 210 mg K; 11 Mg; 0,04 Mn; 0,1 Cu;
0,08 Zn; 1,2 Na, 20 P).
Niedrigerer Säuregehalt als Orange.
Von der Schale von 1000 Früchten bekommt man 400 g Öl (Oleum Mandarinae),
das hauptsächlich aus d-Limonen besteht. Der charakteristische Geruch
stammt von 1 % Methylanthranilsäuremethylester [2] und Thymol. Als Phyto-
alexin wird Nobiletin in den Schalen gebildet [3].
Auch aus den Blättern lässt sich 0,3 % ätherisches Öl gewinnen, in dem
56 % Methylanthranilsäuremethylester und 42 % Terpene sind. [2]

ANSPRÜCHE, ANBAU
(2) Reife der Früchte am besten in voller Sonne, warm. Überwinterung nicht
unter +3 °C, optimal sind 5..10 °C.
(3) Wenn auf Dreiblättrige Orange veredelt wird, werden kurzzeitig - 10 °C
vertragen, doch erfolge die Überwinterung frostfrei, aber kühl. Zu reichen
Fruchtansatz dünnt man aus, um die Alternanz zu brechen. [4]
Reife Früchte fallen leicht ab.
BBCH-Codierung siehe Zitrone

VERWENDUNG wie Orange.
(1) Früchte mit der Schale frisch verzehrt, sind bitter, würzig, schmerz-
stillend, in der TCM bei Verdauungsstörungen, Erbrechen, Leber- und
Gallenblasenbeschwerden, Leberschmerzen, Erkältung, .

SORTEN
(3) Dancy, Ellendale, Fina, Hernandina, Nules, Oroval, Sunburst
(4) Juman, Miyagawa, Okitsu, Owari [4]

HISTORIE
Der Name Mandarine taucht etwa um 1816 in England auf, wo er an das gelbe Ge-
wand der chinesischen Beamten erinnerte. Die Clementine ist nach einem Pater
Clement benannt, sie sollte erst Mandarinette heißen.


LITERATUR
[1] WIELOCH, E.: Gesund durch Obst, Fachbuchverlag Leipzig, 11. Aufl. 1983
[2] GILDEMEISTER, E.: Die ätherischen Öle, Bd. III, Schimmel & Co. Miltitz,
3. Aufl. 1931
[3] ROTH, L., H. FRANK, K. KORMANN: Giftpilze Pilzgifte, Nikol Hamburg 1990
[4] MAIER, H.P.: Zitruspflanzen schnell und einfach, Gräfe und Unzer München
2002

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