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MYRRHE

 
NAMEN: Myrrhe
(1) Commiphora molmol ENGLER (syn. C. myrrha)
(2) Commiphora abyssinica ENGL. (syn. Balsamodendron abyssinicum BERG.)
(3) Commiphora gileadisensis
(4) Commiphora foliacea
(5) Commiphora mukul

BOTANIK: Fam. Burseraceae (Balsambaumgewächse). Gattung mit 180 Arten.
Kleine Bäume oder Sträucher bis 3 m hoch, dornig, Blätter klein, gedreht.
Blüten gelbrot in Rispen. Früchte bis 7 mm lang, spitz, elliptisch.

VORKOMMEN
Arabien (Jemen, Sudan), Äthiopien, Somalia. Böden durchlässig, nicht kälter
als 10..15 °C.

WERT
(1) Myrrhe enthält 20..30 % Harz, 40..67 Gummi, 7..8 % ätherisches Öl (Anthol,
Curzerenon, Furanoendesma-1,3-dien, 2-Methoxyfuranodien).
Antiseptisch, schleimlösend, krampflindernd, tonisierend, Aphrodisiakum.
Leicht bitterer Geschmack des Gummiharzes.
(5) Enthält Saponine (Gugulipide), die den Cholesteringehalt im Blut senken
und bei Arthritis Entzündungen hemmen. [2]

ANBAU, ERNTE
Meist Wildsammlung. Anbau durch Aussaat im Frühjahr oder Steckholz zum Ende
der Vegetationsperiode. Die Rinde wird eingeschnitten, wodurch der Milchsaft
austritt, erst weißlich-ölig, später butterartig, zuletzt gelb bis braunrot,
fest. Vereinfacht wird Myrrhe aus abgeschnittenen Zweigen erzeugt. [2]
Unregelmäßige Stücke, rauh, bemehlt, zerbrechlich, gute Qualitäten durchschei-
nend. Geruch balsamisch, Geschmack aromatisch, kratzend-bitter.

VERWERTUNG
Im Handel als Myrrha electa bzw. als Myrrhentinktur (Tinctura Myrrhae).
Anwendung äußerlich gegen Krankheiten des Zahnfleischs (ein Tropfen Tinktur
auf den Finger, ins Zahnfleisch reiben), in Zahnpasten, Mundwässern, auf
eiternde Wunden, zu Räucherpulvern (Weihrauch), Parfüms.
Innerlich gegen Krankheiten der Lunge, des Halses, der Harnwege, Drüsenfieber,
Akne, Furunkel. Beim Kauen klebt Myrrhe an den Zähnen.
Das Gummiharz liefert, in Äther oder Benzin gelöst, einen schönen, elastischen,
aber gut polierbaren Lack.

HISTORIE
Aus dem hebräischen basam wurde das griechische balsamon, lateinisch balsamum.

LITERATUR
[1] PAHLOW, M.: Das große Buch der Heilpflanzen, Weltbild Augsburg 1999
[2] BOWN, D.: DuMont's große Kräuter-Enzyklopädie, DuMont Köln 1998
[3] EAB 4. Ausg. (2002) S.2430; 4.00/1349: Myrrhe, Myrrha

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