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ÖLWEIDE

 
NAMEN
(1) Schmalblättrige Ölweide, Schmalblättriger Oleaster
Eleagnus angustifolia L.
(2) Silberölweide
Eleagnus commutata BERNH. ex RYDE
(3) Langstielige Ölweide
Eleagnus multiflora THUNB. (syn. E. longipes var. edulis)
(4) Schirmölweide, Doldige Ölweide
Eleagnus umbellata
(5) Stechende Ölweide
Eleagnus pungens

BOTANIK: Fam. Eleagnaceae (Ölweidengewächse)
Lebensdauer der Sträucher etwa 25 Jahre. Kronendurchmesser unter 3 m.
Selbstfruchtbar. Reife der Früchte ab Juli.
(1) Strauch bis 6 m Höhe, junge Zweige silberweiß schülfrig, bedornt.
Blätter 8..25 mm breit.
Blüte Mai bis Juni, duftend, 2n=28. Scheinfrüchte, hellgelbe bis
rostgelbe Nuss von ölhaltigem Fleisch umgeben, bis 20 mm lang. Keine
Ausläufer. blühende Ölweide
Mit Früchten im September: Bild 2Bild 3
nah Bild 4
(2) Strauch; 1,5..4 m Höhe; junge Zweige rostfarben-schülferig.
Blätter bis 45 mm breit. Blüte Mai bis Juni, duftend. Silbrige Schein-
frucht.
(3) Strauch bis 3 m hoch; ohne Dornen. Blüte hellgelb, duftend.
Früchte länglich, dunkelrotbraun, süßlich-sauer.
(4) Etwa 3m hoch, breit, schirmförmig. Blätter bis 8 cm lang, bis 2,5 cm
breit, schwachgewellt, oben tiefgrün, unten silbrig grau.
Blüten außen silbrig, innen gelblich, glockenförmig, Bienenweide.
Früchte walzenförmig bis rund, 1 cm, silberrosa, in Vollreife bräunlich-
rot, Reife Ende August bis Mitte September, leicht pflückbar [1].
Ausläufer bildend, nimmt Luftstickstoff über Knöllchenbakterien auf.
(5) Höhe bis 4 m, Kulturformen mit bunten Blättern. Früchte essbar.

WERT
Die Früchte sind im Prinzip essbar, die der Langstieligen Ölweide können zu
Kompott und Mus verarbeitet werden. Bedeutsam ist der hohe Ölgehalt, der
für Speisezwecke genutzt werden könnte. Eine wirtschaftliche Verarbeitungs-
methode ist jedoch noch nicht erarbeitet.
Die Früchte der Schirmölweide enthalten 14 % Zucker, 3 % Weinsäure, 10 mg%
Vitamin C, Öl.

ANSPRÜCHE
(4) Boden leicht, gut durchlüftet, verträgt auch Wassermangel, Salz, Luft-
verschmutzung. Sehr lichtbedürftig. Zur Bodenbefestigung an Böschungen,
Dünen.

ANBAUPRAXIS
Vermehrung über Samen, die vorher stratifiziert wurden oder Absenker oder
Stecklinge (Steckholz, Grünstecklinge) unter Folie.
Wegen der starken Ausläuferbildung sollten außer der Schmalblättrigen Ölweide
keine im Garten angebaut werden.
Pflanzung im Frühjahr, Abstände 4 m, auf feuchtem Boden 2 m.
Die Pflege beschränkt sich auf die Entfernung älterer oder abgestorbener Äste.

ERNTE, VERWERTUNG
Ernte der Früchte im August (für Samenernte ab Mitte September).
Früchte von (3) und (4) leicht pflückbar, roh genießbar, zu Kompott,
Gelee, Likör. Im Vollertrag 6..8 kg/Strauch.

HISTORIE
Der Gattungsname setzt sich aus elaios = Ölbaum und agnos = heilig, rein,
keusch zusammen.

LITERATUR
[1] KOCH, H.-J.: "Früchte für "oliv santo" und Gelee", Garten (1991) 9, 24-25

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