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PATSCHULI

 
NAMEN
(1) Patschulipflanze, Patchouli
Pogostemon patchouli PELL. (syn. P. suavis TEN.)
(2) Pogostemon cablin BENTH.
(3) Dilem
Pogostemon heyneanus BENTH.
(4) Microtaena cymosa PRAIN (syn. Plectanthrus patchouli CLARKE)
(5) Chinesischer Patschuli
Microtaena robusta HEMSL.

BOTANIK: Fam. Lamiaceae
(1) Mehrjährig. Stengel vierkantig, bis 1 m hoch. Blätter oval, dunkelgrau-
grün, lang gestielt, weich behaart. Blüte weiß bis lila, in quirligen
Trauben, selten. Geruch stark und andauernd, Geschmack würzig, bitter und
scharf.

VORKOMMEN
(1)(2) Malaysia, Philippinen, angebaut in Tropen und Subtropen.
(3) Indien, Java. Angebaut. Bei uns als Zimmerpflanze.
(4) Assam, Myanmar

WERT
(1)(2) Das Kraut enthält ätherisches Öl (Sesquiterpene, 35 % Patchonlol,
Bulnesen, Benzaldehyd, Zimtaldehyd, Eugenol, Azulen) für Duftstoffe. Anti-
septisch, aphrodisisch, gegen Fieber, Kopfschmerz. Das Öl wird äußerlich
angewandt bei Hauterkrankungen, Akne, Ekzemen, Krampfadern, Hämorrhoiden;
als Insektenrepellent (Motten).
Patschuliöl hat einen außerordentlich starken Geruch, den viele Menschen
unerträglich finden. In hohen Verdünnungen dagegen verstärkt er wie Mo-
schus den angenehmen Geruch anderer Duftstoffe.

ANBAU, VERWERTUNG
(1) Vermehrung durch Ableger, Anwachsen unter Sonnenschutz. Nach etwa 4 Wochen
Auspflanzung auf 0,75 m Abstand in der Reihe. Nach 6 Monaten Erntebeginn
bei trockenem Wetter, drei Ernten der Blätter im Jahr. Die Blätter werden
angetrocknet, unter schwacher Erwärmung fermentiert und endgetrocknet. Die
Wasserdampfdestillation der trockenen Blätter ergibt 1,5..4 % ätherisches
Öl. Die exportierten Blätter sind häufig gefälscht (mit dem Unkraut Urena
lobata L.
, Basilikum, Lavatera olbia L., Plectanthrus fruticosus LAM.
u.a.).

LITERATUR
[1] GILDEMEISTER, E.: Die ätherischen Öle, Bd. III, Schimmel & Co. Miltitz,
3. Aufl. 1931
[2] CHEVALLIER, A.: Die BLV-Enzyklopädie der Heilpflanzen, BLV München Wien
Zürich, 2. Aufl. 2000

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