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RUHRKRAUT

 
NAMEN
(1) Sumpf-Ruhrkraut, Aschpflanze,
Gnaphalium uliginosum L. (syn. Gnaphalium aquaticum)
( ) Weißes Ruhrkraut siehe Augentrost
( ) Katzenpfötchen, Strohblume, Ruhrkraut siehe Strohblume

BOTANIK: Fam. Asteraceae (Korbblütler).
(1) Einjährig. Stengel vom Grunde an mit ausgebreiteten Ästen, Höhe 0,05..0,2 m.
Blätter schmal, spatelig-lineal, silbergrau. Winzige Köpfchen von Hochblät-
tern umgeben ("Falsches Edelweiß"), in Knäueln. Hüllblätter bräunlich oder
gelblich, Juli..August. 2n=14.
VERWECHSLUNG: mit Strohblumen (Helichrysum) und Katzenpfötchen (Antennaria).

VORKOMMEN
(1) Feuchte Äcker, feuchte Schuttstellen, Ufer, kalkmeidend. Europa, Asien, Ame-
rika

WERT
(1) Das Kraut (Herba Gnaphalii uliginosi) enthält Gerbstoffe, Harz, und ätheri-
sches Öl, Phytosterole. Zusammenziehend, antiseptisch, gegen Mandelentzün-
dung, Halsschmerzen, Heiserkeit, Katarrhe im Mund- und Halsbereich, Durch-
fall. Harntreibend, blutdrucksenkend, antidepressiv.
Andere Gnaphalium-Arten werden als Umschlag auf Prellungen gelegt (wenn vermut-
lich nichts Besseres da ist).

ANBAUPRAXIS
(1) Sammlung des Krautes während der Blüte.

VERWERTUNG
(1) Aufguss

HISTORIE
Mit dem gr. gnaphallion = Wollflocke, Kissen, spielt der Gattungsname auf die
weißgraue, filzige Behaarung der Blätter an, oder auch knapheuein, knaptein =
Tuche walken bzw. Wolle krempeln. uliginosus = an morastigen Stellen wach-
send. [2]

LITERATUR
[1] CHEVALLIER, A.: Die BLV Enzyklopädie der Heilkräuter, blv München Wien
Zürich, 2. Aufl. 2000
[2] GENAUST, H.: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen, Nikol
Hamburg, 3. Aufl. 1996

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