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SABADILLE

 
NAMEN: Sabadille, Läusesabadille, Läusekörner
Schoenocaulon officinale (CHAMISSO et SCHLECHTENDAL) A.GRAY (syn. Sabadilla
officinalis (CHAM.et SCHLECHTEND.) BRANDT, syn. Veratrum sabadilla)


BOTANIK: Fam. Liliaceae (Liliengewächse)
Ausdauernd. Aus schmaler Zwiebel ragt bis 2 m hoher, blattloser Blütenstengel,
Blätter 1,5 m lang, gestielt. Blüten klein, grüngelb, in langer dichter Ähre.
Dreifächerige Kapsel mit jeweils 2..5 Körnern pro Fach. Die Samen sind 5..9 mm
lang, 2 mm dick, an einem Ende zugespitzt, am anderen abgerundet, runzlig, dun-
kelbraun.

VORKOMMEN: Mexiko, Venezuela, Guatemala

WERT
Sehr giftig! In den Samen (Semen Sabadillae) befinden sich bis 5 % Alkaloide
(Veratrin (Sammelname) aus etwa 75 % Cevadin, 25 % Veratridin und anderen wie
Cevacin, Veracevin, Sabadin [3]), fettes Öl, Phytosterine, Wachs, Harz.
Geschmack bitter, scharf. Der Staub erregt starkes Niesen. Vor dem Aufkommen
synthetischer Insektizide zur Läusevernichtung an Tieren.[1]
Vergiftungssymptome: Erregung, Tobsucht, Krämpfe, Schwindel, brennende Schmer-
zen. Homöopathie D6 gegen Angst, Hypochondrie, Hysterie, Schläfrigkeit, Kopf-
schmerz, Neuralgien, Gesichtsschmerz, Druck auf Augen, Tränen, Zahnschmerzen,
Heuschnupfen. [2]

VERWERTUNG
Als Salbe und als Sabadillessig. Homöopathie D6 und höher.

HISTORIE
Im Gattungsnamen, von A. GRAY 1837 gebildet, stecken schoeno- = binsen-, und
-caulis = stengelig. "Sabadilla" ist nach dem spanischen cebeda = Gerste ge-
nannt, weil der Blütenstand HERNANDEZ 1575 an eine Gerstenähre erinnerte.

LITERATUR
[1] BUCHHEISTER, G.A., G. OTTERSBACH: Handbuch der Drogisten-Praxis, Springer
Berlin, 16. Aufl. 1938
[2] FELLENBERG-ZIEGLER, A.v.: Homöopathische Arzneimittellehre, Haug Heidel-
berg, 23. Aufl. 1990
[3] ROTH, L., M. DAUNDERER, K. KORMANN: Giftpflanzen Pflanzengifte, Nikol
Hamburg, 4. Aufl. 1994

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