Im Fernsehen lassen sich verschiedene Versionen ansehen, wie man sich den Bau dieses gewaltigen Grabmals vorstellt, die aber durchaus anzufechten sind. Als Zeuge wird oft der Geschichtsschreiber Herodot herangezogen, der im 2. Buch (Euterpe, 125) schreibt:
"Gebaut wurde diese Pyramide (des Cheops) gleichsam in Treppenstufen oder 'Kragen', wie einige andere es nennen, oder 'Altärchen'. Nachdem sie dergestalt gebaut war, hob man die übrigen Steine mit gewissen Hebewerken, die aus kurzen Hölzern gefertigt waren, zunächst vom Boden auf die erste Stufenreihe. Dort legte man ihn in ein anderes Hebewerk, das auf den ersten Absatz stand, und zog ihn weiter auf die folgende Stufe empor. ... Mögen sie es nun so oder so gemacht haben, ich berichte nur, wie es erzählt wird."
Nun, Herodot (etwa 500 bis 424 v.u.Z.) war zeitlich vom Bau der Pyramiden fast so weit entfernt wie wir von Herodot.
Gerechnet wurde heutzutage auch, dass bei Zugrundelegung der Gestalt es nötig war, alle zwei bis drei Minuten einen Stein zu setzen, wenn man die Regierungszeit des Cheops mit 23 Jahren lt. des Turiner Königspapyrus annimmt, Herodot gibt dagegen 50 Jahre an.
Aber was mich stört, ist die Annahme, man habe gleich zu Anfang die gewaltige Größe der Pyramide (untere Kantenlänge 230 m) festgelegt. Das hat man eben nicht, denn man weiß zu Anfang ja nicht, wie lange der Pharao lebt. Man baut also erst einmal eine kleinere Pyramide mit einer Grabkammer. Der Pharao lebt weiter: Man errichtet darüber die nächste Grabkammer, die untere bleibt ungeschmückt, man braucht sie ja nicht. Nur für die ganz großen Steine der Grabkammer benötigte man wahrscheinlich eine schiefe Ebene bzw. Rampe, dann nicht wieder. Um einen schnellen Abschluss des Baues zu erreichen, wenn der Pharao stirbt, wendet man folgendes Verfahren an: Es werden immer nur zwei benachbarte Seiten der Pyramide angebaut, so bleibt die Pyramide symmetrisch. Keinesfalls stimmt die Bauweise, die schon von vornherein einen riesigen Pyramidenstumpf vorsieht. Die heutige schmale Kante einer Steinreihe täuscht über ein weiteres Verfahren hinweg: Man legte praktisch Doppelreihen an, dann ist die Arbeitsbreite ausreichend für Menschen und Hebezeuge. Hohlräume hinterfüllte man mit dem Schutt, der im Steinbruch anfiel, denn die in Kairo vorzufindende Steinmasse spiegelt nicht die anfallende Schuttmenge wider, für die großen Steine fallen bis zum Achtfachen kleinere an, wenn man die Werte von anderen Bauwerken heranzieht. Damit dürfte sich die Anzahl der benötigten regelmäßigen Blöcke von 2 1/2 Millionen stark reduzieren. Da mehrere Teams die Steine setzten, war es nicht möglich, diese alle zusammen in einer waagerechten Reihe arbeiten zu lassen - man kann die Steine nicht einfach verschieben, um die sich ergebenden Lücken zu schließen, sondern man arbeitete versetzt in mehreren Reihen übereinander, worauf eine schräge Linie hinweist, die einmal durch eine Charge hellerer Steine gebildet wurde; diese Linie hat also mit einer Rampe nichts zu tun. Erst als man keine weiteren Seiten ansetzen mochte, wurde die Spitze mit hellem Kalkstein von oben herab verblendet, symbolisch wie Schnee auf einem Berg, da konnte man zu beliebiger Zeit aufhören und sehr wahrscheinlich war nicht die ganze Pyramide bedeckt wie die Knickpyramide.
Was sehr interessant wäre: Wie hat man die Steine in der erforderlichen Geschwindigkeit gebrochen? Wie transportiert? In Parallele zu anderen Bauwerken ist anzunehmen, dass gleich in unmittelbarer Nähe der Pyramiden ein Steinberg war, den man abgetragen hat. Erst als dieser alle war, wurden Steine unter Anderem im heute 5 km entfernten Ort gebrochen und über einen Kanal befördert. Heute geht man davon aus, dass die Steine auf Schlitten geschleift wurden. Das dürfte nicht durchweg der Fall gewesen sein, sondern man hat die Steine auch gekantet, wozu man halbierte Baumstämme auf die Seiten bindet oder man legt Baumstämme im Seitenabstand aus, so dass der Stein von wenigen Leuten gewissermaßen gerollt werden kann.
Die Bezeichnung "Trittstein" täuscht über den tatsächlichen Zweck dieser Steine auf den Straßen hinweg: Sie dienten als Bremse für die Raser, die es auch im alten Rom gab und die ihre Karren auch auf dem Pflaster ordentlich lärmen ließen! Als Trittsteine behinderten sie höchstens den Abfluss des Wassers.
Vielen Chören ist der Hymnus "Alta trinita beata" geläufig, obwohl kaum der Sinn bekannt ist. Es gibt einige Übersetzungen, die nicht recht befriedigen, und daher setze ich hier meine Übersetzung dagegen, die ich leider nicht der gebräuchlichen Melodie anpassen konnte:
Hymnus Lobgesang
Alta trinita beata, Hochheilige Dreifaltigkeit da noi sempre adorata beten wir an zu jeder Zeit, trinita gloriosa Herrliche Dreifaltigkeit, unita maravigliosa, Wunderbare Einigkeit, tu sei manna saporosa bist köstliche Speis' e tutta desiderosa. auf ganz himmlische Weis'.
Der Text ist eine Mischung aus Latein und Italienisch, gemeinhin als Makkaronische Dichtung bezeichnet. Die Entstehungszeit des Hymnus würde ich vor dem 11. Jahrhundert ansetzen. Die Betonung der Dreifaltigkeit ist das Resultat der Auseinandersetzung mit Arianern, Pneumatomachen und anderen Richtungen, die schließlich im Großen Morgenländischen Schisma 1054 gipfelten, das zur Abtrennung der orthodoxen, östlichen Kirche von der römischen, lateinischen Kirche führte. (Arianer, nach Arius 336 bestreiten die Gleichwertigkeit von Vater und Sohn, und die Pneumatomachen halten den Heiligen Geist für ein Zwischenwesen zwischen Gott und Menschen.) Es ist auch die Schaffung der Urform des Hymnus durch Ambrosius (333-397) selbst nicht auszuschließen, wenngleich die italienisch-sprachigen Elemente auf einen späteren Zeitraum hinweisen.
Bei den Dreimonatskoliken der Säuglinge wird oft der Bauch mit Kümmelöl eingerieben, was dem Schreien kurzzeitig abhelfen mag. Ich weiß etwas viel Besseres: Sie legen das Baby vor sich auf den Wickeltisch, lassen das Hemdchen auf seinem Bäuchlein, beugen sich herab und summen durch die halb geöffneten Lippen auf den Bauch. Sie kennen das sicher schon: Es wird warm. Die Wärme und die Vibrationen werden die Krämpfe lösen. Kaum eine andere Aktivität (nach dem Stillen) sorgt für so einen innigen Kontakt zwischen Eltern und Kind und gibt dem Kind das Gefühl, dass ihm geholfen wird. Vielleicht erleben Sie sogar, wie Ihr Baby bei den nächsten Beschwerden auf seinen Bauch deutet. Und - das Summen tut auch Ihnen gut!
Übersetzung Johann Heinrich Voß:
"Jetzt war dir, Patroklos, genaht das Ende des Lebens.Übersetzung Raoul Schrott:
"dieser schreckliche Gott: du aber, du sahst ihn nicht kommen.findet sich bei Paul Lang im Jahre 1529:
"Dieses Jahres ist auch eine neue und erschreckliche und vormals unerhörte Krankheit entstanden, die Schweißsucht genannt wird. Die hat zuerst in England, danach an der See, zuletzt in vielen deutschen Landen eine große Anzahl des Volks weggenommen, tötet die Menschen schnell wie die Pest. Die Ärzte sagen, das feuchte Wetter wäre eine Ursache gewesen, was wohl möglich ist."
Die Zunahme der Allergien korreliert fast linear mit der Zunahme der wassergespülten Toiletten - d.h. es fehlen zunehmend Fliegen, die ihre Entwicklung in Jauchegruben genommen haben. Es führt natürlich kein Weg zurück, denn damit waren ja auch Seuchen verbunden, es zeigt nur, dass die Lösung eines Problems ein neues heraufbeschwören kann.
Generationen von Schülern haben einen Satz Goethes in die Poesiealben geschrieben, ohne den eigentlichen Sinn dahinter zu erkennen:
Es bedurfte eines weiteren Genies, zu erkennen, was der geniale Altmeister gemeint hatte, wofür dessen Zeit noch nicht reif gewesen war:
Edel sei der Mensch, hilfreich und gut | | | | | | | es sei, | | Hilfsgröße, siehe | ist | | Coeffizient Anmerkung | | | | | | E = m . c |²
Anmerkung: Goethe hatte trickreich "qut" für "quadrat" geschrieben, prompt wurde es zu "gut" missverstanden.
Nach der Entschlüsselung brauchte Albert Einstein lediglich nach dem physikalischen Sinn dieser Formel zu suchen.